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Die Muren im Paznaun und im Sellrain als PR-Bühnen für den Landeshauptmann [16.09.2015]
Kamerateams bestellen und mit dem Hubschrauber ganz schnell in die Katastrophengebiete, dort einen besorgten Blick aufsetzen, mit den Händen fuchteln und große Worte von großer Hilfe sprechen. Aus der Not der Leute Nutzen ziehen fürs eigene Image. Immer dasselbe.
Die Hilfe sieht dann offenbar so aus (Zuschrift aus dem Sellrain):
Es ist mir nicht möglich, den geschilderten Sachverhalt zu überprüfen. Deshalb habe ich obiges Schreiben am 9.9.2015 an das Büro des Landeshauptmanns gesandt und diesen um eine Stellungnahme ersucht.
Und? Was soll ich sagen? Er hat nicht einen einzigen Punkt dementiert, nicht einem einzigen Vorhalt widersprochen. Ja, nicht einmal geantwortet. Er hatte offenbar Wichtigeres zu tun, musste er doch am nächsten Tag „Erinnerungsmedaillen für den Katastropheneinsatz in See“ verteilen, weil sich die freiwilligen Helfer ohne das Blech, das er ihnen in die Hand drückte und das Blech, das er dabei redete, bald nicht mehr an ihren Katastropheneinsatz würden erinnern können, oder? Nein, weil ihm die Not der Leute einen weiteren öffentlichen, öffentlichkeitswirksamen Auftritt verschaffte (hier).
Das nächste Wappele-Verteilen des Wapplers – dann auf Kosten der Muren-Opfer im Sellrain – steht sicher unmittelbar bevor.
Neben der üblichen medialen Begleitmusik rund um Platters Muren-Schauen konnte der Stoff „Unwetter in Tirol 2015“ von der landhauseigenen Filmgesellschaft in zumindest fünf (!) Landeshauptmann-Videos umgesetzt werden:
BMin Mikl-Leitner und LH Platter nach Lokalaugenschein in See und Sellrain
LH Platter Lokalaugenschein Sellrain
LH Günther Platter auf Lokalaugenschein in See
Der Tag danachUnwetter und Muren in Tirol
Eine Katastrophe. Ja, eine richtige Katastrophe.
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