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Von den Zeitungen, die sich auch die TIWAG nicht kaufen kann [29.12.2006] Während die TIWAG weiterhin - als ob es keinen Rechnungshofbericht gegeben hätte – hierzulande alle Zeitungen landauf landab mit Anzeigen zumüllt und sich mit diesem Overkill selbst schwer beschädigt, sieht man ihre Kraftwerksvisionen von außerhalb des Gartenzauns ein kleines bißchen anders. Allein in den letzten Tagen haben führende deutsche Zeitungen - und mit Stuttgarter Zeitung (STZ, 10.12.2006), Frankfurter Rundschau (FR, 9.12.2006) und Süddeutscher Zeitung (SZ, 21.12.2006) just in den Fürstentümern der TIWAG-Partner EnBW, RWE und EON erscheinende Blätter - wieder sehr kritische Berichte über die „kühnen Pläne für angeblich saubere Wasserkraftwerke hoch droben in den Alpen“ (SZ) gebracht. Da ist ohne Katzbuckelei vor mächtigen Interessengruppen in Tirol wirklich von „mächtigen Interessengruppen“ in Tirol die Rede (STZ), von „schmutziger Energie“ (SZ) und von „Stromwaschanlagen“. Hat man so etwas ähnliches schon einmal gelesen in der von der TIWAG gesponserten und mit ihr schrecklich verhaberten Tiroler Tageszeitung? „Die so erzeugte Energie wäre weitgehend für den Export bestimmt.“, steht etwa in der Frankfurter Rundschau. Punkt. „Das meiste ginge nach Deutschland.“ Punkt. „Der stammt nun vornehmlich aus Atomkraft und fossilen Energiequellen, so dass das Image der ‚sauberen Wasserkraft’ nicht aufrecht zu erhalten wäre.“ Punkt. Lauter richtige Sachen. Ebenfalls nicht in einer Randnotiz eines hiesigen Regionalblattes, sondern in einem Sechsspalter (!) im Hauptteil (!) des Weltblattes Süddeutsche Zeitung kommt die „zweifelhafte Energiebilanz“ der TIWAG-Projekte zur Sprache. Eine ganze große halbe Seite lang geht es da unter dem Titel „Gegen den Strom“ um die „aufwendige Pumperei“ und den „spottbilligen Bandstrom“ und um „viel, sehr viel Geld“ im Hintergrund. Dazu darf sich aber in der Süddeutschen auch gern der Landeshauptmann („ganz grantig“) mit seiner absurden Argumentation ebenso lächerlich machen wie ein leitender TIWAG-Ingenieur mit einer „tragikomischen Fehleinschätzung“. So liberal ist man dort allemal. Wird’s die Tiroler Politik jetzt und nach den Riesen-Geschichten in diesem abgelaufenen Jahr in der „Neuen Zürcher Zeitung“, in der „Frankfurter Allgemeinen“ und in der „Zeit“ über den massiven Widerstand gegen die TIWAG-Pumpspeicherprojekte glauben? Kaum. Also wird sie's spüren müssen. Wie im Ötztal, „wo man“, wie die Stuttgarter Zeitung schrieb, „sogar einen übermächtigen Gegner niederrang. Als die landeseigene Kraftwerksgesellschaft TIWAG oberhalb des Ortes einen riesigen Stausee mitten ins Schutzgebiet bauen wollte, schlossen sich praktisch alle Einwohner einem Aktionsbündnis an, das dem Stromkonzern den Krieg erklärt hatte. Inzwischen gab die TIWAG den Rückzug aus dem Projekt bekannt. Mit den Ventern ist nun mal nicht zu spaßen, seit sie erkannt haben, dass die unverdorbene Natur das größte und eigentliche Kapital der Alpengemeinde ist.“ M.W. |
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Erste Probebohrungen im Kühtai ... [21.12.2006] ... oder wie sich der Tiroler Landtag mit der Cross-Border-Problematik rund um den Ausbau von Sellrain-Silz beschäftigt. |
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Suchrätsel: Die beiden Bilder unterscheiden sich durch einen einzigen gravierenden Fehler [14.12.2006] Auflösung: Seit 25 Jahren leitet die TIWAG die Zuflüsse des Nederbaches, der bis dahin den grandiosen Wasserfall in der „Ebne“ bei Oetz gebildet hat, ins Kraftwerk Sellrain-Silz ab. |
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A Great Xmas Present for TIWAG’s U.S. Friends [12.12.2006] Eigentlich sollte man es ja noch nicht verraten: Bruno Wallnöfer und Hermann Meysel, der Operational Manager der TIWAG für ihre Crossbordereien, waren kürzlich in den Vereinigten Staaten und haben sich dort höchstselbst als Santa Claus betätigt! „Ho-ho-ho!“ Die Besitzer von Sellrain-Silz, die Potomac Capital Investment Corporation (Washington) und die John Hancock Life Assurance Company (Boston), werden heuer unterm Christmas tree die druckfrische englischsprachige Broschüre über ihre Kraftwerksgruppe „The Sellrain-Silz Group of Hydro-Power-Stations“ vorfinden. “Ho-ho-ho!” M.W. |
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Die gute Nachricht: Endlich gibt es eine Anzeige gegen den Vorstand wegen der Cross-Border-Geschäfte. Die schlechte Nachricht: Leider nur in Leipzig! [10.11.2006] „Seit Wochen grummelt es“, schrieb die Leipziger Internet-Zeitung Lizzy-Online bereits am 6. Oktober 2006. „Haben die Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe nun Geschenke angenommen? Privattelefonate übers Dienst-Handy abgewickelt? Vergnügungsflüge von der Firma bezahlen lassen? Ein anonymer Brief an die Staatsanwaltschaft hatte kriminellste Machenschaften vermuten lassen.“ Es geht dabei auch um die Cross-Border-Geschäfte der Stadt und in diesem Zusammenhang um „Vergnügungsreisen mit Lebenspartnern, teuren Concorde-Flügen in die USA im Jahr 2001.“ Wenn man so etwas hört, erinnert man sich, auf dieser Seite gelesen zu haben, dass der damalige TIWAG-Finanzvorstand und heutige Cross-Border-Risikomanager der TIWAG Hermann Meysel sogar laut Tiroler Tageszeitung bereits bis zum Abschluss des ersten CBL-Deals, des Sellrain-Silz-Deals, im Herbst 2001 z-w-e-i-u-n-d-d-r-e-i-ß-i-g Mal in die USA geflogen sein soll. Der Aufsichtsrat jedenfalls, jetzt aber wieder in Leipzig, hat im Oktober 2006 die Wirtschaftsprüfer von der KPMG eingeschaltet. Jetzt liegt ein erstes Ergebnis der Untersuchungen vor. ‚Die Anzahl der Flüge im Zusammenhang mit der Cross-Border-Leasing-Transaktion erscheinen angesichts des damit bekanntlich verbundenen komplexen Verhandlungsumfanges und Abstimmungsbedarfes vertretbar’, formuliert es der LVB-Aufsichtsrat in seinem Abschluss-Bulletin. Mit der durchaus kritischen Anmerkung: ‚Allerdings war der Standard in Form von First Class Flügen und Concorde-Flügen aus Sicht des Ausschusses nicht angemessen.’, berichtet Lizzy-Online am 10. November 2006) und setzt fort: „Man könnte fast sagen: Das ist nett gesagt. Denn hier wird ein weltmännisches Auftreten bedauert, das in dieser Luxusorientierung natürlich nicht dem Leipziger Standard entspricht. Leipziger Unternehmen spielen eben nicht in der Liga der Ackermann & Co. und ihre Geschäftsführer sind nach wie vor Angestellte der Stadt. Dass sie derart von ihren amerikanischen Geschäftspartnern hofiert wurden, ist keine Auszeichnung Leipziger Geschäftstüchtigkeit, sondern jene berühmte ‚süße Verlockung‚, die über die möglichen Tücken der angebahnten Geschäfte hinwegtäuschen soll. Und die eingegangenen Cross-Border-Leasings, bei denen Leipziger Besitztum auf Jahrzehnte an amerikanische Geldgeber ‚ausgeliehen’ wird, haben ihre Tücken.“ Bei den „süßen Verlockungen“ fällt einem unweigerlich ein, was ein Insider, der im Auftrag einer ausländischen Bank an CBL-Verträgen mitarbeitet, im Forum dieser Seite einmal gepostet hatte: „... geld spielte keine rolle ... essensrechnungen von 2.000,-- EUR waren normal ... es gab nur das beste vom besten ... alle flüge 1.klasse ... die amerikaner haben alles bezahlt, hahaha ... selbst die besuche in einschlägigen clubs ... (Posting vom 18. April 2005) Aber von Innsbruck wieder nach Leipzig, von TIWAG/IKB wieder zu LVB. Lizzy-Online: „Nicht völlig ungetadelt blieb schließlich jene dubiose Reise von Klaus Heininger und Wilhelm Georg Hanss samt Begleiterinnen vom 2. bis 5. Oktober 2003, also etwa zehn Monate nach dem Abschluss der Transaktionen zum Schienennetz-CBL, nach Dubai. Sie folgten dabei der Einladung des Investors. Der Aufsichtsrat der LVB ‚stellt klar, dass für die Zukunft über die Selbstverpflichtung zum Verhaltenskodex eindeutig geklärt ist, dass die Annahme von Einladungen dieser Art nicht akzeptabel ist.’ Dass der erste Dubai-Trip möglicherweise auch mit dem zweiten zu tun haben könnte, zu dem Hanss und Heininger gemeinsam vom 6. bis zum 8. Februar 2004 reisten, blieb unhinterfragt. Da sei es bei einer Fachtagung auf Einladung des Arrangeurs um ‚die Erfahrungen mit Cross-Border-Leasing-Geschäften in Leipzig und mögliche künftige Geschäftsmodelle vor dem Hintergrund der sich verändernden steuerrechtlichen Situation’ gegangen, heißt es. Man könnte fast mutmaßen, dass trotzdem über weitere Geschäfte geredet wurde - die aber mangels weiterer Masse - nicht zustande kamen. (Auszüge aus LEIPZIG ONLINE, 10.11.06) M.W. |
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Wie in den Tiroler Erwachsenenschulen verdeckt Propaganda für die TIWAG-Projekte gemacht werden soll [27.10.2006] Es gibt da einen Hinterbänkler der ÖVP im Tiroler Landtag, der sich dort gelegentlich als Energieexperte zu produzieren versucht, auch wenn er elektrische Leistung (kW) und elektrische Arbeit (kWh) immer noch nicht auseinander zu halten vermag. Der Gute heißt Josef Hechenbichler und hat seine blanke Inkompetenz ja auf dieser Seite schon dokumentieren dürfen. Seine fehlende fachliche Qualifikation macht er aber durch ausgezeichnete Verbindungen zur TIWAG spielend wett. So erzählt man sich im Landhaus, er habe sogar in Vorbereitung auf ein Wirtshausgespräch mit einer kleinen Gruppe von uns (!) Experten aus der TIWAG anfordern und sich von diesen entsprechend briefen lassen dürfen (im Büro des Landtagspräsidenten). Weil das alles noch nicht schlimm genug ist, ist der sehr von sich eingenommene Herr Josef auch noch Obmann des Tiroler Bildungsforums, der Dachorganisation der 99 Tiroler Erwachsenenschulen von Ainet bis Zams. Und als solcher will er demnächst unter dem harmlos scheinenden Titel „Erneuerbare Energie Tirols“ zig Veranstaltungen im gesamten Bundesland, vor allem in den TIWAG-Projektregionen, ausrichten - „aufgrund der aktuellen Diskussion“ (wie es in seinem Konzeptpapier heißt). Die TIWAG scheint in den Unterlagen, die den unwissenden LeiterInnen der Erwachsenenschulen zugehen, freilich nirgends auf. Auch das Logo der TIWAG kommt in dem siebenseitigen Prospekt raffinierter Weise nicht ein einziges Mal vor. Sonst würde die Manipulation ja scheitern. Aber die TIWAG steckt als Hauptfinanzier hinter der vermeintlich ausgekügelten Aktion des Herrn Hechenbichler. 40.000 Euro fürs erste ist ihr seine Ochsentour durch die Dörfer wert, wenn er dort entsprechend Schleichwerbung für ihre im Absaufen befindliche Kraftwerksoffensive macht. Es bleibt nur noch zu fragen, aus welchem geheimen (?) Budget der TIWAG kommt der Zaster? Wird er bar übergeben oder was steht als Zahlungszweck auf der Überweisung? Und wie wird das Geldgeschenk beim Tiroler Bildungsforum verbucht? M.W. |
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Und jetzt alle! [18.10.2006] Achtung! Nicht erfunden! Realsatire! Selbstverarschung! M.W. |
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Wie Wallnöfer die TIWAG immer noch erfolgreicher macht [03.10.2006] Im Mai dieses Jahres wurde laut Bruno Wallnöfer „ein großes, innovatives und vor allem chancenreiches Projekt“ gestartet, das „die TIWAG noch stärker, erfolgreicher und leistungsfähiger“ zu machen droht. Noch erfolgreicher? Puuuh, das wird schwierig sein! Da ist die TIWAG sicher schon ziemlich am Plafond. Schließlich gehen im Haus schon seit Wallnöfers Dienstantritt schübelweis’ die Berater um, z.B. die Herren von der Delta Consulting aus Oberösterreich und die Herren von der Sistema Consulting aus Deutschland. Sie waren es, die seinerzeit, im Sommer 2004, nach Wallnöfers Dienstantritt festgestellt hatten: „Die Reaktionen auf den Vorstandswechsel zeigen Symptome einer Traumatisierung.“ Zwei Jahre und einige sauteure Versuche später, den Mitarbeitern den „unverarbeiteten Vorstandswechsel“ zu verkaufen, wurden nun im laufenden Unternehmenskultur-Projekt KOMMIT („Kommunikation & Mitarbeiter“) fünf Fokusgruppen eingerichtet, die sich – wie ich dem Intranet der TIWAG entnehme – den Themen „Gemeinschaftsaktivitäten“, „Wertschätzung und Anerkennung“, „Führen und Führung annehmen“, „Veränderung – Chance oder Gefahr?“ und „Identitätsentwicklung – Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens“ zu widmen haben. Damit dabei ja nichts schiefgehen, d.h. herauskommen kann, wurden als Leiter der Fokusgruppen verlässliche Wallnöfer-Leute eingesetzt, so zum Beispiel für den Diskutierklub „Wertschätzung und Anerkennung“ seine Vorstandssekretärin Karin Rainer. „Der Vorstand wird den Mitgliedern der Fokusgruppen alle notwendigen Freiheiten und Unterstützung geben“, hat Wallnöfer beim Start des Projekts versprochen. Wahrscheinlich hat er deshalb den fünf Zirkeln eine „Steuerungsgruppe KOMMIT“ vorgesetzt, mittels welcher ein paar „Hundertprozentige“ wie Wolfgang Mader das ganze steuern können. In der Betriebspropaganda freilich lobt sich die Steuerungsgruppe z.B. dafür, dass sie „spontan“ einen KOMMIT-Song getextet hat, der dann auch „einstudiert“ und „zum besten“ gegeben worden ist. Wer bei KOMMIT immer schon an sein Schulliederbuch „Komm sing mit“ erinnert wurde, lag also nicht weit daneben. Nun soll die Hymne auch beim großen „KOMMIT-Tag“ am 5. Oktober in der Blaike in Völs erklingen. Dort sollen auch erste Ergebnisse der Fokusgruppen und ausgewählte Resultate der im September stattgefundenen Mitarbeiterbefragung präsentiert werden. Zu dieser Befragung gab es im Forum dieser Seite zwei interessante Postings direkt aus der TIWAG. Dass Mitarbeiter mit ihrer Kritik an der Führung des Unternehmens auf unsere Internetseite ausweichen müssen, stellt der bisherigen Arbeit der Consulter kein gutes Zeugnis aus. Die beiden erwähnten Zuschriften seien aus aktuellem Anlass unten nocheinmal wiedergegeben. PS. Weil es sich offenbar in der TIWAG-Belegschaft herumgesprochen hat, dass von unserer Seite hundertprozentige Diskretion gewahrt wird, langen auch immer mehr direkte Mails (z.T. auch anonym) bei mir ein (m.wilhelm@tirol.com). Dieses Vertrauen freut mich. M.W. 1. Posting: „Ersatzbetriebsrat“ vom 1.9.2006 Autor: Ersatzbetriebsrat 2. Posting: „Ersatzbetriebsrat“ vom 1.10.2006 Auhor: Ersatzbetriebsrat |
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Hat sich die TIWAG soviel Dummheit verdient? [25.08.2006] Der Agentur „hofherr communikation“ wurde bekanntlich der fette Auftrag zur Durchsetzung der Kraftwerkspläne zugeschanzt. Und so macht diese Firma für die TIWAG-Projekte wenn schon nicht eine erstklassige PR, so doch zumindest eine PR-digung erster Klasse. Eine findige Leserin hat uns jetzt darauf hingewiesen, dass auf Hofherrs Webseite unter www.hofherr.com/pressearea/downloads/dam/27/ * eine Adressenliste seiner Freunde für jedermann abrufbar ist, auf der neben unvermeidlichen Adabeis wie Günther Aloys und Jack Falkner auch „Freunde“ anderen Kalibers aufscheinen: Natürlich ist es ein besonderer Fauxpas Hofherrs, diese Dateien online zu stellen, uns aber lässt er damit erahnen, wie seine Agentur zu der langen Reihe von landesnahen Aufträgen gekommen sein dürfte. Ob Lebenshilfe Tirol, Landesausstellung 2005 oder Olympiabewerbung Tirol, ob eben TIWAG, Tiroler Zukunftsstiftung, oder Landwirtschaftskammer, ob Zukunft Dorf, Alpine Technologies oder Adventure X, um nur einige zu nennen, in schöner Regelmäßigkeit fallen ausgerechnet der Firma Hofherr die dicksten Brocken zu, ohne dass dies durch erkennbare Leistungen gerechtfertigt wäre. Zusätzlich inszeniert Hofherr seit neuestem offizielle Auftritte der Landesräte Steixner und Bodner. Die Frage ist weniger, ob die beiden es nicht bitter notwendig haben, sondern wer deren Agentur-Honorar bezahlt. Guten Morgen, Rechnungshof! Wünsche, wohl geruht zu haben! Ob es finanzielle Gönner wie Brau AG, Fleischhof Oberland, Morandell usw. usw. freut, wenn Hofherr sie auf www.hofherr.com/pressearea/downloads/dam/29/ * unter „Sponsoren“ öffentlich ausruft, werden sie ihm umgehend selber mitteilen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das Image seines Unternehmens wissentlich in die Hände einer Agentur legen möchte, die derart sorglos mit vertraulichen Daten umgeht. Witziger Weise scheint unter den „Sponsoren“ (!) auch eine „NR Stadler Astrid HNr. 218, 6471 Arzl“ auf, der Georg Hofherr bereits den Nationalratswahlkampf 2002 ausgerichtet hat. Das freilich ist wieder eine andere Geschichte. M.W. *) Nachtrag: Da Georg Hofherr zu den eifrigsten Besuchern unserer Internetseite gehört, hat er erwartungsgemäß sehr rasch nach Erscheinen obigen Artikels diese beiden Links auf seine Seite abgewürgt. Auf Anfrage stellen wir jedoch gern Kopien seiner Freundes- und Sponsorenlisten zur Verfügung. |
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Oh, it’s a Fee! [07.08.2006] Im Kirchenblatt ist am 9. Juli ein Leserbrief einer Kaunerbergerin über Schöpfungsverantwortung einerseits und geplante neue, atomstrombetriebene Pumpspeicherkraftwerke in Tirol andererseits erschienen. Punkt. Damit könnte diese Geschichte bereits zu Ende sein. Ist sie aber nicht, weil es dem Gottsöbersten in seiner Allmächtigkeit und unendlichen Weisheit nicht gefallen hat. Wer kein Schützenfest und kein Fettnäpfchen auslässt, darf auch keine noch so kleine Möglichkeit, sich öffentlich zu blamieren, ungenutzt verstreichen lassen. Zwar kann er nicht gut selbst einen Gegenleserbrief schreiben, aber einen diktieren kann er. Ja, diktieren kann er, weiß Gott! Vielleicht das einzige, was er wirklich kann. Was braucht der „Chef“ also? Eine „Sekretärin“. Eine Chefsekretärin sozusagen. Apropos Sekretär/Sekretärin: „Das Fremdwort wurde im 15. Jahrhundert (spätmhd. secretari) im ursprünglichen Sinne von ‚Geheimschreiber’ ... entlehnt.“ (Duden) Das mit dem „Geheimschreiber“ trifft sich gut. Dann wird niemand erfahren, wer das Sekret (secretum: lat. Stammwort von Sekret und Sekretär) wirklich abgesondert hat. Also diktiert Herwig van Staa seiner Chefsekretärin, „seiner guten Fee“ (wie sie vom Innsbrucker Amtsblatt „Innsbruck informiert“ einmal bezeichnet worden ist), eine Gegendarstellung in den Vorzimmercomputer. Aber jeder Satz im Leserbrief, der dann am 23. Juli im Kirchenblatt veröffentlicht wird, siehe unten, verrät den Diktator. Wer außer ihm selbst würde ihn als eine der „rechtschaffen handelnden Personen, die mit Gewissenhaftigkeit zum Wohl der Allgemeinheit tätig sind“ bezeichnen? Eben! Und wer denn könnte auf die kühne Idee kommen, das von ihm geplagte Tirol von heute als „Hort der Demokratie“ auszugeben? Nocheinmal: eben! Seiner Billigstargumente für neue Kraftwerksprojekte (Tourismusattraktion, Unabhängigkeit, Arbeitsplätze) hätte es zur klaren Beweisführung gar nicht mehr bedurft. Van Staas gute Fee hat seine Ausführungen dienstbeflissen in ein Mail verpackt und an die Redaktion des Kirchenblattes geschickt. Klugerweise ohne Angabe ihrer oder seiner Adresse oder ihrer oder seiner Telefonnummer. Dummerweise aber von ihrem eigenen PC aus und mit ihrer eigenen E-Mail-Adresse. Ecco! Ein klara Fall! Tiroler Sonntag, 23. Juli 2006 Kleine Fortsetzung (28.8.2006) Aufgrund obigen Artikels hat Frau Gisela Walchhofer Kontakt mit Fee Neurauter aufgenommen, und es hat sich sogar fast eine knappe E-Mail-Korrespondenz entwickelt. Da Walchhofer aber auf ihr zweites Schreiben an van Staas Chefsekretärin binnen 14 Tagen keine Antwort mehr erhalten hat, will sie es gerne uns „überlassen, zu beurteilen, ob dieser gewonnene Einblick in die Seele einer so uneigennützigen Leserbriefschreiberin nicht auch von Interesse für die BesucherInnen dieser Homepage sein könnte“. Doch, das könnte er.
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Ohne Worte [02.08.2006] Landeshauptmann van Staa, ÖVP-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2003, sagte am 6. Juli 2006 im Tiroler Landtag: „Wir sind bei den letzten Wahlen angetreten im Programm, dass die Wasserkraft als die umweltfreundlichste Energienutzung in Tirol zu nutzen ist – die Sozialdemokraten und die Tiroler Volkspartei.“ Wahlprogramm der SPÖ Tirol 2003 Wahlprogramm der ÖVP Tirol 2003 |
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Lesen sollte man können! [13.07.2006] Daß der Dings nicht reden kann, hört man. Daß er nicht schreiben kann, weiß man. (Schlimmer ist, daß es auch sein Ghostwriter Bernhard Platzer nicht kann.) Jetzt beweist er uns aber auch noch, daß er nicht lesen kann! Wahrscheinlich hat dem Dings jemand die Überschrift vorgelesen und er hat deswegen schnurstracks die nächstbeste Kamera angesteuert. Der gemeinsame Postwurf der „Bürgerinitiative Gries – Längenfeld“ und des „Aktionsbündnis Ötztal“ anläßlich der verspäteten Eröffnung des Biomasse-Heizkraftwerks in Längenfeld geht allerdings ein kleines bißchen anders weiter! Schließlich ist die „Bravo TIWAG“-Falle ja extra für solche wie ihn ausgelegt worden. M.W. |
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Auch die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG sieht die Sache ein wenig anders [11.07.2006] (auf das Bild klicken, um es zu vergrössern.) |
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„TIWAG zu Gast bei der RLB“ ... oder auch nicht [29.06.2006] Das letzte „TIWAG aktuell“, nein, falsch, es ist leider nicht das letzte, sondern nur das jüngste, protzt mit einem Bericht über eine Präsentation der TIWAG-Projekte vor Raiffeisenmitarbeitern am 27. März in Innsbruck ("TIWAG zu Gast bei der RLB", S. 13) Der RLB-Vorstand hatte dringlich zu dieser „Infoveranstaltung“ und zu anschließendem Buffet eingeladen. Der Zulauf war trotzdem endenwollend. Warum? Die Gründe sind vielleicht einem Mail zu entnehmen, das drei Tage vor der Veranstaltung bei der RLB-Vorstandssekretärin Sabine A. eingegangen ist. Verfasst hat es der Filialleiter einer Raiffeisenbank in einer sogenannten TIWAG-Projektregion: „Hallo Sabine, danke für deine Erinnerung. Von unserer Raiffeisenbank wird kein Vertreter an dieser Veranstaltung teilnehmen. Wir bitten um Verständnis dafür. Wir müssen uns in unserem Tal sicherlich von vielen Kunden ‚prügeln’ lassen, wenn sie über die Medien erfahren, dass die Raiffeisen Landesbank ausgerechnet der TIWAG mit ihrem unsympathischen Vorstandsvorsitzenden an der Spitze eine Plattform bietet, auf der sie ihre Pläne einer breiten Öffentlichkeit präsentieren darf. Wie und mit welchen Mitteln die TIWAG derzeit über die betroffenen Bürger und Regionen regelrecht ‚drüberfährt’, wissen wir hier am besten. Herr Wallnöfer spricht immer von ‚Begegnung und Dialog’, aber davon kann keine Rede sein. In allen betroffenen Regionen (Ötztal, Pitztal, Gschnitztal, Stubaital, Osttirol) stößt Wallnöfer mit seinem Vorhaben auf massiven Widerstand. Zustimmung hat er bisher, soweit wir wissen, dort noch keine erhalten. Wenn man aber seinen Ausführungen zuhört, klingt das jedoch ganz anders. Er spricht von Zustimmung, was auf gut tirolerisch ‚derstunken und derlogen’ ist. Da täuscht sich Herr Wallnöfer ganz gewaltig. Die breite Ablehnungsfront für Mega-Kraftwerke in unseren Tälern ist sehr groß. Der momentan stagnierende Tourismus braucht gerade in dieser Zeit keine jahrelangen Großbaustellen und dergleichen, die die Naturschönheiten unserer Region zerstören und mittelfristig zu schweren Einbußen im Tourismus führen. Vielleicht sollte man in der RLB mit solchen Themen oder Veranstaltungen in Zukunft sensibler umgehen und die Ängste und Befürchtungen in unseren ‚Randregionen’ auch einmal wirklich ernst nehmen. Raiffeisen muss nicht immer um jeden Preis auf alle ‚aktuellen’ Themen aufspringen! Liebe Sabine, bitte gib diese Mail auch an Dr. Schmid und MMag. Unterdorfer weiter. Danke und trotzdem liebe Grüße" "Die RLB-Führungsriege lud den TIWAG-Vorstand zu einem Diskussionsabend über die Kraftwerksoptionen: MMag. Hans Unterdorfer, Dr. Bruno Wallnöfer, Dr. Hannes Schmid; DI Alfred Fraidl und MMag. Reinhard Mayr (v.li.n.re.)." |
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DIE ZEIT über Pläne und Machenschaften der TIWAG [23.06.2006] (auf das Bild klicken, um es zu vergrössern.) (Seite als druckbares PDF downloaden) |
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Große Schmiere [19.06.2006] TIWAG-Werbe-Spot mit Harald Krassnitzer in der Tiroler Tageszeitung vom 6. Juni 2006. Eine Georg-Hofherr-Produktion. Regie: Frank Staud Selten stellt sich jemand blöder an, als wenn er andere für ganz blöd verkaufen will. Gemeint ist Frank Staud, Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung („I bin die Number One von Tirol! Der van Staa tuat des, was i sag!“). Ihm ist von seinem persönlichen Freund Georg Hofherr, dem TIWAG-Berater, ein Interview mit dem Promi-Schauspieler Krassnitzer angeboten worden, Arbeitstitel: „TIWAG-Projekte, hurra!“ Promi-Schauspieler heißt, er spielt in der Seitenblicke-Szene meist einen Promi, einen Bieranstich-Promi, einen Möbelhauseröffnung-Promi oder einen Stanglwirtzuproster-Promi. Krassnitzer hatte Hofherr bereits zugesagt, dieses Ding zu drehen und seine Rolle bereits studiert („Energiebedarf steigt“, „neue Wasserkraftwerke nötig“, „Widerstand einiger“, „Stromriesen vor der Türe“, „Unabhängigkeit“, „Eigenständigkeit“). Und der Chefredakteur der TT, die allein in jüngster Zeit annähernd eine Million Euro für TIWAG-Anzeigen kassiert hat und deren „Top-Berater für Akquisition“ zufällig der TIWAG-Aufsichtsratspräsident Eberle ist, (schau)spielt willig mit in diesem Schmierentheater. Staud, das hab ich gemeint mit „andere für ganz blöd verkaufen“, kündigt den vermeintlichen Clou auf Seite 1 dann so an: „Schauspielstar Harald Krassnitzer .... gibt in einem TT-Interview der TIWAG unerwartete Schützenhilfe.“ Zur Erinnerung: Bereits vor einiger Zeit war der TT von den TIWAG-Beratern ein großes Interview mit dem feurigen Kraftwerksbefürworter und Hofherr-Freund Hansjörg Tengg offeriert worden, das dann auch tatsächlich geführt wurde und „unerwartet“ unter dem großen Aufmacher „Tirol wäre verrückt“, wenn es keine Kraftwerke baut“ erschienen ist (hier) . Zurück zum Knaller mit dem Schauspielfritzen und bis dahin völlig unterschätzten Energieexperten, den Staud dann unter „Für Krassnitzer sind Tiroler Wasserkraftwerke ein Muss“ in sein Blatt knallt. Nachzulesen unter: http://www.tirol.com/politik/innsbruck/38476/index.do Im Rofental möchte die TIWAG bekanntlich einen gigantischen Atomstromspeicher errichten. Mit einem Damm in der unberührten, wildromantischen Rofenschlucht, 190 Meter hoch und damit höher als der Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtsekiang in China. Für Krassnitzer sind das heute alles „sanfte Eingriffe in die Natur“. Was soll man zu so einem Hanswurst sagen? Man glaubt, im falschen Film zu sein, denn vor Tische las man’s anders! Anfang 2003 drehte Krassnitzer in Vent den Fernsehkrimi „Gefährliche Gefühle“ (ORF/ZDF). In einem Fernsehbeitrag zum „Making of ...“ schwärmte der TIWAG-Gaukler damals noch von der Ruhe und der atemberaubenden Natur von Vent. ORF-Pressebild mit Original-Bildunterschrift: „Die Hauptdarsteller des TV-Dramas "Gefährliche Gefühle" präsentieren sich vor der Venter Kirche: Marion Mitterhammer, Harald Krassnitzer und Katharina Böhm.“ Aus der seinerzeitigen Pressearbeit (Originalton): „Als atemberaubende Filmkulisse diente im Frühjahr 2003 vor allem das Tiroler Ötztal mit den Orten Vent und Sölden ... Die Dreharbeiten in Vent dauerten zwei Wochen. Alle Schauspieler waren begeistert von dem kleinen Ort, der ihnen zuvor unbekannt war, wie sie bekennen mussten. ... Ein wolkenloser, tiefblauer Himmel und die verschneite Bergwelt der Ötztaler Alpen bildeten am 20. März die beeindruckende Kulisse für "Gefährliche Gefühle", ein TV-Drama in Starbesetzung. ... Die Schauspieler scheinen die Ruhe und Abgeschiedenheit in den Bergen zu genießen. Marion Mitterhammer durfte im Rahmen der Dreharbeiten eine Ausfahrt mit sechs Huskys unternehmen: "Meine erste Schlittenfahrt hat alle Sinne berührt. Ich war richtig ergriffen von der ganzen Schönheit." ... Harald Krassnitzer über den Drehort: "Vent hat genau die Atmosphäre, die der Film benötigt.“ ... Katharina Böhm: "Am Wochenende war ich in Salzburg und hatte dort eigentlich wieder Sehnsucht nach Vent." ... Am Ende waren sich die TV-Stars einig: In dieser ruhigen Atmosphäre, inmitten imposanter Berge und unberührter Natur, würden sie gerne Urlaub machen.“ M.W. |
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Kürzlich in der Schaltzentrale der TIWAG [30.05.2006] Foto: M. Wilhelm Hier sind jederzeit alle aktuellen Daten aller TIWAG-Kraftwerke abrufbar: Zuflüsse, Abflüsse, Pegelstand usw. Das Bild oben zeigt den Gepatschspeicher des KW Kaunertal. Rechts oberhalb des Damms steht in fetten Lettern: Hangrutschung |
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Keine kleine Provokation für die Bevölkerung in den Projektregionen [29.05.2006] Ausschreibung in der amtlichen "Wiener Zeitung" vom 27. Mai 2006 |
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Maiausflug ins Nachbartal [24.05.2006] Hinterm Niederjoch, das das Nordtiroler Ventertal mit dem Südtiroler Schnalstal verbindet, liegt der Vernagtstausee der Etsch-Werke. Keine zehn Kilometer vom geplanten TIWAG-Speicher im Rofental entfernt. Da Stauseen ja Attraktionen ersten Ranges sind, führt uns unsere erste Tour natürlich ins schöne Nachbartal. Und wir werden auch nicht enttäuscht. Wirklich beeindruckend, wie er daliegt, der Speicher! Auch die Touristen, die, wie man hört, ja wie wild die Stauseen stürmen, stören den ergreifenden Anblick nicht. Daß der See nicht nur uns tief bewegt, sondern auch die Hänge, die Häuser und den Damm, zeigen die Bilder von unserem Ausflug. Wie heißt es in Schulaufsätzen so schön: „Ein Tag, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.“ |
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Höhere Mathematik, unterste Schublade [13.05.2006] Die TIWAG hat gestern eine von ihr bezahlte Meinungsbefragung durch die Firma OGM präsentiert: „55 Prozent sprechen sich demzufolge für einen Ausbau der Wasserkraft aus.“ (Tirol online, 12.5.2006) „Demnach ist in Tirol die Zustimmung zu einem Ausbau der Wasserkraft gestiegen.“ (Tirol.ORF.at, 12.5.2006) Wenn sie jetzt auf 55 Prozent gestiegen ist, ist zu fragen, wie hoch die Zustimmung im August 2005 gewesen ist, nämlich bei der vorhergehenden Umfrage von OGM (“Wir beraten unsere Kunden in verschiedenen Geschäftsfeldern und erstellen maßgeschneiderte und umsetzungsfähige Konzepte und Strategien.“). Antwort: „Eine im Auftrag der TIWAG durchgeführte Umfrage zur Wasserkraft wurde am Donnerstag präsentiert. Laut dieser Umfrage sind 75 Prozent der Tiroler für eine weitere Nutzung der Wasserkraft.“ (Tirol.ORF.at, 18.8.2005) Die Zustimmung ist also um minus zwanzig Prozent gestiegen. Bravo. Weiter so! M.W. |
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Der Sprecher des neu geschaffenen TIWAG-Tourismusbeirats hat einem Kraftwerksprojekt in Vent bereits vorweg eine klare Absage erteilt [08.05.2006] Die TIWAG hat mit Müh’ und Not und unter Einsatz beträchtlicher finanzieller (Lock-)Mittel einen von ihr so genannten „unabhängigen Tourismus-Expertenbeirat“ aufgestellt. Dabei lesen sich die Namen auf der langen Liste jener Fachleute, die dankend abgelehnt haben, sich vor den tourismuszerstörenden Karren der TIWAG spannen zu lassen, um einiges honoriger als jene der von Bruno Wallnöfer kürzlich verschämt präsentierten Ersatzmannschaft. So setzt sich nämlich sein Verlegenheitsteam zusammen: Dr. Jakob Edinger, Dr. Peter Haimayer, Josef Haueis, Dr. Heinz-Rico Scherrieb, Mag. Hubert J. Siller und Dr. Herbert Zolles. Kapitän dieser zum größeren Teil aus der Landesliga und der Regionalliga Mitte bzw. West zusammengekauften Truppe „unabhängiger, anerkannter Experten“ (Wallnöfer) ist der Chef des Beratungsunternehmens „Haimayer Projektbegleitung“. Wenn er sich durch etwas auszeichnet, dann dadurch, daß er sehr vielseitig einsetzbar ist, grundsätzlich immer auch für das Gegenteil dessen, was er gerade vorher gemacht hat. Der Leitspruch seiner Firma lautet denn auch: „Das Wohl unserer Kunden steht im Mittelpunkt.“, was ja nichts anderes heißen kann, als daß für ihn deren pünktliche Honorarüberweisung im Mittelpunkt steht. Dieser Mann ist genau richtig für die TIWAG: „Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen. Wir begleiten unsere Kunden auch bei der Umsetzung.“ (http://www.hp-tourismus.at/tourismusberatung/leitbild.htm) Peter Haimayer hat vor noch nicht einmal vier Jahren ein „Tourismuskonzept Vent“ erstellt, das in weiser Voraussicht mit den aktuellen TIWAG-Projekten schon damals ums Eck fährt, daß es für uns nur so eine Freude ist. Wenn der von ihm angeführte Tourismusbeirat heute von einem „positiven Miteinander von Wasserkraftnutzung und Tourismus“ und von „Synergien von Tourismus und Wasserkraft“ faselt, von einem „konstruktiven Zusammenspiel von Wasserkraftgewinnung und Tourismus“ und davon, wie „Tourismuswirtschaft und die Wasserkraftnutzung in guter Symbiose zusammenwirken“ (TIWAG-Presseaussendung vom 20.4.2006; http://www.hofherr.com/pressearea/artikel/suche/detail/article/482/37/neste/1/), so las man’s bei Haimayer unter seinem vorigen Geldgeber (Gemeinde Sölden und Tourismusverband) noch ganz anders: Von „positiven Auswirkungen von Kraftwerksprojekten auf den Tourismus“ in Vent, das er damals noch als „Juwel in den Alpen“ bezeichnet, ist dort noch keine Rede. Statt auf die Attraktionen Baustraße, Wasserfassung, Überleitungsstollen, Ausbruchdeponie und Staudamm setzt er damals noch auf die „Natur- und Kulturlandschaft als Ressource und Kapital“. Er findet, „daß Vent dem Image des Bergsteigerdorfes“ gerecht wird und verspricht, dieses noch zu verstärken: „Berge, Gletscher, Höhenlage, Natur, Ruhe, Überschaubarkeit, historische Perspektiven und persönliche Atmosphäre sind Elemente, welche Vent als Bergsteigerdorf sowie als familiären Wintersportort mit besonderem Reiz auszeichnen.“ „In Vent genießt der Gast die Ruhe und die unmittelbare Nähe zur Natur.“ Von „positiven Auswirkungen“ einer sechs- bis achtjährigen Bauzeit auf die „Überschaubarkeit und Gemütlichkeit des Bergdorfes am Talschluss“ weiß er damals noch nichts, genauso wenig wie von einem „konstruktiven Zusammenspiel“ der seinerzeit von ihm hochgelobten „Hochgebirgsnatur und unberührten Hochgebirgslandschaft“ mit ihrer jetzt geplanten Zerstörung im großen Stil. Gestern noch hat Haimayer die Ausweisung als Natura 2000 Gebiet als „Chance“ und als „wichtigen Imagefaktor für Vent“ bezeichnet, heute verdingt er sich in einem - von seinen damaligen Ansichten - „unabhängigen Tourismus-Expertenbeirat“ der TIWAG, die mitten in diesem Schutzgebiet eine Stromfabrik aufstellen will. Im Rofental, wo sein neuer Auftraggeber TIWAG einen 170 Meter hohen Staudamm aufpflanzen möchte, hat ihr Beiratssprecher noch 2002 einen „etwa einen halben Hektar umfassenden Steingarten/Alpenblumengarten“ vorgeschlagen. Mit der „Zukunftsperspektive“ eines „autofreien Vent“ wollte er in seinem Tourismuskonzept dem jahrelangen Baustellenverkehr, mit dem seine TIWAG nun den Ventern droht, vorbauen. Und am Ort der von ihr heute ins Auge gefaßten großflächigen Zerstörungen durch die geplante Oberstufe der Kraftwerksgruppe Kaunertal hat Haimayer selbst eben noch die „Installation des größten Wildnisparks der Alpen“ vorgehabt – mit der Auflage „Wildnis zu belassen“ und „keine Erschließungen durch Wege etc.“ zu erlauben. Aber, wie umschreibt er auf seiner Homepage die Käuflichkeit der „Haimayer Projektbegleitung“: „Unsere Dienstleistungen sind auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt.“ Es handelt sich hier demnach um ein „konstruktives Zusammenspiel“ von Arbeitsauftrag auf der einen und Honorar auf der anderen Seite, sozusagen um ein „positives Miteinander“ von Cash und unabhängigem „Experten“-Bericht. Nur: Tatsachen sind eine hartnäckige Sache. Und so wird das „Tourismuskonzept Vent 2002“ von Peter Haimayer zu einem weiteren punktgenau platzierten Stolperstein für die großkotzigen Kraftwerkspläne der TIWAG im hinteren Ötztal. M.W. |
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Danke, TIWAG! [27.04.2006] Die TIWAGler waren wieder auf Montage. Auf Fotomontage. Jetzt haben sie auch in ein Foto vom Rofental einen blitzblanken Stausee hineingezaubert. Das Blaue haben sie uns offenbar vom Himmel heruntergelogen, denn allein der Vernagtbach, der ungefiltert in diesen Speicher rinnen würde, führt (lt. einer Studie der Universität München) pro Jahr 15 000 Tonnen Sand, Schotter und Steine mit sich. Ja, und dann ruht auf dem stillen, kristallklaren (offenbar schon Mitte August bretteleben vollgestauten) Kunstsee auch noch der Abglanz eines ringsum nirgendwo vorhandenen Berggipfels. Aber um die Vorspiegelung falscher Tatsachen von Seiten der TIWAG soll es hier einmal nicht gehen. Das Bild findet sich in einer Postwurfsendung namens „TIWAG informiert – Projektvorschlag ‚Ausbau des Kraftwerks Kaunertal’“ Dieses „Infoservice der Tiroler Wasserkraft“ wurde kürzlich wie jeder andere gemeine Werbemüll auch in jeden Haushalt (hier des hinteren Ötztals) gekippt. Und dafür sind wir sehr, sehr dankbar. Im Beitext liest man: „Der gewählte Standort für den Damm bietet nach den bisherigen Untersuchungen sehr gute geologische Verhältnisse.“ (Im abgewandelten Postwurf fürs Pitztal gibt es im Rofental sogar „optimale geologische Verhältnisse“!). Das Bild der TIWAG zeigt jedoch das krasse Gegenteil. Auch wenn man die „akute Felszerreissung“ (Prof. Gernot Patzelt) am Geländevorsprung, an dem der Damm (im Bild rechts) verankert werden soll, hier noch gar nicht sieht: Die beiden Hunderte Meter langen Hangrisse aufgrund riesiger Massenbewegungen an der taleinwärts ebenfalls rechten Talflanke (Rofenberg) könnten augenfälliger nicht sein. Wenn man nicht hochgradig mit Betriebsblindheit oder Projektblindheit geschlagen ist. Wir danken der TIWAG, daß sie den Speicherstandort Rofental damit selber abgestochen hat. Merke: Der Rofenberg hat einen Hang zum Rutschen! M.W. |
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Asyl für den „Synthesebericht“ [24.04.2006] Man erinnert sich: Um seine tolle Kraftwerksoffensive ja beim Arsch anzugehn statt beim Kopfe, hat der Landeshauptmann vor zwei Jahren bei der TIWAG einen „Optionenbericht“ bestellt. Und um aus der Kalamität, in die ihn diese selbstmörderische Auflistung von sechzehn Projekten und noch mehr unser Widerstand gegen dieselben gebracht hat, herauszukommen, ist van Staa, gscheit wie er ist, mit Anlauf in die nächste, in die nächstgrößere hineingerannt: Er hat um ein Schweinegeld ein Prüfungsteam aus insgesamt 17 Experten des Amtes der Tiroler Landesregierung und dreier externer Forschungsinstitute - Joanneum Research (Graz), IFF-Soziale Ökologie (Wien) und Ökologie-Institut (Wien) – mit der „fachlichen Prüfung der TIWAG-Optionen“ betraut. Das Ergebnis, der sogenannte Synthesebericht war für seinen Erfinder niederschmetternd! So wurden darin zum Beispiel beide Varianten des immer noch favorisierten TIWAG-Projekts „Kraftwerksgruppe Kaunertal“ in drei von vier Prüffeldern negativ bzw. sehr negativ bewertet: „starke Beeinträchtigung des Tourismus“ „negative regionale Wertschöpfungseffekte“ „sehr hohe und nicht mehr herstellbare Naturverluste“ „aus allen diesen Gründen eher problematisch“ „ungünstigste aller Optionen“ usw. Klar, waren wir es, die den Landeshauptmann in diese Situation hineintheatert haben. Aber sein eigener Beitrag, ohne den es nicht gegangen wäre, war, daß er sich von uns hat bereitwillig da hineintheatern lassen. Mit dem „Synthesebericht“ hat sich van Staa ein Eigentor der Extraklasse geschossen, das weiß er. Inzwischen weiß er’s: Er hatte, übergscheit wie er ist, die eigenen Beamten damit beauftragt, mit seiner Kraftwerksoffensive ums Eck zu fahren, aber ordentlich. Und was tut einer, der Realität nie zur Kenntnis nimmt, wenn sie nicht in seine Vorstellungen paßt, dann? Er düpiert seine Fachabteilungen indem er sich einen Dreck um ihre umfangreiche offizielle Vorprüfung schert und setzt sturheil weiter auf die Großprojekte von vorgestern. Nach dem Motto: Heraus aus der mißlichen Lage, hinein in eine ausweglose! Denn van Staas „Synthesebericht“ wird in einem möglichen UVP-Verfahren eine schwere Hypothek für die Kraftwerksbetreiber sein und den Gegnern noch viel Freude machen. Anders gesagt, der Rettungsring, den er einer verzweifelt strampelnden TIWAG zuwerfen wollte, ist dort als Mühlstein angekommen. So wie die TIWAG mehrere rechtsgültige Gemeinderatsbeschlüsse gegen ihre Projekte jetzt aushebeln will, indem sie argumentiert, die Pläne seien nunmehr abgeändert und gegen diese abgeänderten lägen keine ablehnenden Beschlüsse vor, so versucht man auch diesen „Synthesebericht“ aus der Welt zu schaffen. Während er monatelang auf der offiziellen und von uns Steuerzahlern bezahlten Internetseite des Landes zugänglich war, wurde er kürzlich von dieser verstoßen. Der Link von der TIWAG-Homepage geht voll ins Leere: http://www.tiroler-wasserkraft.at/unternehmen/optionenbericht/index.php http://www.tirol.gv.at/raumordnung/optionenbericht/downloads/i_Synthesebericht.pdf Weg! Entsorgt! Erledigt! Erinnert an ein überschlaues Kind, das sich die Augen zuhält, um nicht gesehen zu werden. Da braucht man schon eine millionenteure PR-Agentur, damit einem so ein Mumpitz einfällt. Nun, wir bieten dem verfolgten, behördlich vertriebenen „Synthesebericht“ ab sofort Bleiberecht auf dieser Seite: „Synthesebericht“ des Amtes der Tiroler Landesregierung-2005 im Asyl M.W. |
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Zwei Wasserkraftheuchler der besonderen Sorte [31.03.2006] Manchmal schneit es auch noch Ende März, will sagen, schneit es einem auch noch Ende März hübsche Dinge ins Haus. Vergangene Woche hat sich der ganze Landtag vor lauter Abscheu vor der Atomenergie fast nicht mehr „eingekriegt“. Aber nicht wegen der Praxis, daß die TIWAG 50 Prozent Atomstrom an uns ausliefert. Nein, nur allgemein und überhaupt. Und um daraus ein Argument für neue - mit Atomstrom betriebene – Pumpspeicherkraftwerke in Tirol zu deichseln. Die Tiroler Tageszeitung hat die Diskussion im Landtag so zusammengefaßt: „Die Atomenergie ... könne ‚nach derzeitigem Wissens- und Technikstand weder als nachhaltig noch als sicher’ bezeichnet werden. Landtagspräsident Helmut Mader sprach schlussendlich von einer ‚erfreulichen Willensbildung im Landtag’.“ (23.3.2006) Nun ist mir, und das habe ich mit dem Hereinschneiben gemeint, soeben ein nettes Brieflein ebendieses Helmut Mader zugegangen, das beweist, daß dieser Gaukler mit vollem Recht Obergaukler des Hohen Hauses ist. Alt, aber gut (daß ich’s habe)! Netterweise zieht Mader auch gleich noch alle 134 Betriebsräte der Tiroler Wasserkraft in den AKW-Strudel hinein. „Viel dümmer kann man sich das eigene Haus nicht zusammenschlagen.“ Wer sagt’s? Vom einen Heuchler zum nächsten ist es nicht weiter als vom Landtagspräsidenten zum Nationalratspräsidenten. Der weiß auch immer, welche Methode der Energiegewinnung gerade die umweltfreundlichste ist. So gibt es für Andreas Khol in der laufenden Kraftwerksoffensive der TIWAG überhaupt keinen Zweifel: „Ich bin ein Befürworter der Wasserkraft. Als vehementer Gegner der Atomkraft kann ich nur für neue Wasserkraftwerke in Tirol sein." (TT, 12.2.2005) Und keinen Zweifel gab es für ihn auch schon zwanzig Jahre früher: „Keine Methode der Energiegewinnung belastet die Umwelt weniger als die Atomenergie. Gäbe es Volksaktien für Zwentendorf, ich würde sie kaufen.“ (Andreas Khol, 1985, in einer AKW-Propagandapublikation des Instituts für Wirtschaft und Politik, herausgegeben von Ferdinand Manndorff) M.W. |
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Das Maulwurf-Problem [14.03.2006] Radio Tirol meldet gerade, daß es heuer ein verstärktes Maulwurf-Problem geben soll. Ein großes Problem für die heimische Landwirtschaft, ein noch größeres freilich für die heimische Energiewirtschaft. Daher findet morgen um 9 Uhr im Sporthotel Penz am Fürstenweg in Innsbruck ein Vorbereitungs-Seminar in Hinsicht auf den geplanten „Führungskräfte-Dialog“ der TIWAG statt. Die Kleingruppe, die sich dreieinhalb Stunden lang dem Thema „Vertrauenskultur und das Maulwurf-Problem“ widmen will, besteht ohne Zweifel aus sehr erfahrenen Spezialisten, die auf nunmehr bereits eineinhalb Jahre einschlägige Erfahrung mit der Maulwurf-Suche im Haus zurückblicken können. M.W. |
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Hier ist der Beweis! [07.03.2006] Im offiziellen „Bericht über das 82. Geschäftsjahr der TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2005“, der in zwei Monaten veröffentlich werden wird, wird wieder kein Wort davon zu lesen sein. Aber die geheime hausinterne „Bilanz 2005“ liefert den Beweis für Die Atomstrom-Gaunereien der TIWAG und ihren Betrug im großen Stil. Die TIWAG hat im Jahr 2005 von EON 950.400.000 Kilowattstunden Tauschenergie bezogen (siehe unten). Diese stammt laut Sellrain-Silz-Vertrag aus dem bayerischen Kernkraftwerkspark. Allein diese 950,4 Gigawattstunden Atomstrom sind 28,4 Prozent der 3338 Gigawattstunden, die die TIWAG insgesamt pro Jahr an die Endverbraucher in Tirol abgibt. Die auf den Rechnungen ausgewiesenen „9,59 Prozent Atomenergie“ sind allein schon aufgrund dieses jahresdurchgängigen Fixbezuges dreimal erlogen. An der Produktion dieser 950,4 Gigawattstunden Atomstrom für Tirol ist die TIWAG auch über die anteilsmäßig zu übernehmenden Betreiberkosten direkt beteiligt. Für die „Brennstoffbeschaffung“, das heißt, für den Ankauf des Natururans, die Trennarbeit, die Anreicherung und Wiederaufbereitung der Brennelemente, hat die TIWAG im Vorjahr 1,849.400 Euro an EON bezahlt. Für die „Brennstoffentsorgung“, wie die berüchtigten Castor-Transporte und die Zwischenlagerung des Atommülls und die völlig ungelöste Endlagerung hübsch umschrieben werden, hat die TIWAG 2005 3,261.432 Euro an EON überweisen müssen. Damit steckt die „Tiroler Wasserkraft“ mit mehr als 5,1 Millionen Euro jährlichen Aufwendungen (das sind 70 Millionen Schilling) ganz tief drinnen in der bayerischen Atomkraftscheiße. M.W. |
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Taschach: Speicher-Variante Potemkin [14.02.2006] Die in der Branche gefürchteten Wasserbauexperten Ing. Eugen Stark und Baurat Georg Hofherr haben unter Umgehung des riesigen Bereichs Engineering Services (BES) der TIWAG „nach eingehenden Studien“, wie es in der Presseaussendung der TIWAG heißt, „nunmehr eine dritte Variante gefunden, und zwar im hinteren Taschachtal.“ Und damit Freund und Feind überrascht. Diese Möglichkeit, die keine ist, hat jeder am 15. August 2005, als die Landesregierung die TIWAG mit der Suche eines alternativen Standortes beauftragt hat, kennen können. Und sofort sehen können, daß sie ein aufgelegter Unsinn wäre. Jetzt, volle sechs Monate später, verkauft uns die TIWAG das Taschachtal als die Entdeckung des Jahres: „Hier haben die TIWAG-Spezialisten eine gut geeignete Sperrenstelle für einen ca. 145 Meter hohen Schüttdamm aus Natursteinen gefunden.“ Richtig, hier gibt es – wie in jedem Gebirgstal – eine mehr oder weniger gut geeignete Sperrenstelle. Aber es wäre eine energiewirtschaftliche und kraftwasserwirtschaftliche Blödheit ersten Ranges, hier, hinter dieser Sperre auf 2000 Metern Seehöhe, das Wasser für eine Kaunertaloberstufe zu sammeln. Dieser Bluff wurde aber nicht am Landhausplatz ausgeheckt, sondern in der Stiftgasse. Dieser Nonsense wurde nicht auf dem Planungstisch in der TIWAG-Zentrale entworfen, sondern auf dem Computer im Hofherr-Büro. Möglich, daß der pensionierte TIWAG-Chefplaner, Helmuth Schwab, Baurat h.c., hier seinen gesamten ehemaligen Stab düpiert und im Hintergrund ein bißchen mitgebosselt hat. Immerhin hat er nach seinem Abgang aus der TIWAG noch einen fetten Konsulentenvertrag über zunächst einmal 200 Stunden dort laufen. Stundensatz: 100.- Euro (Nutzung der Bürostruktur der TIWAG inklusive). Er hat sich, wie man weiß, im Rahmen des Projekts Kaunertal-Ausbau unter anderem auch schon in der Umgebung von Vent herumgetrieben. Dieser potemkinsche Speicher im Taschach ist selbst für den laut Visitenkarte „Project Supervisor“ Wolfgang Kofler, wie er Journalisten gegenüber freimütig sagt, dritte Wahl. Hier geht es ganz offensichtlich den Beratern Wallnöfers, der PR-Agentur Hofherr, die bisher nur Mist gebaut hat, einzig und allein darum, doch noch einmal ins Spiel zu kommen. Egal wie. Aber so wird’s halt auch nicht gelingen. Ein Speicher im hinteren Taschach als Oberstufe zu einem nur 300 Meter tiefer liegenden Pumpspeicherkraftwerk im hinteren Kaunertal ist eine Vergeudung der Ressourcen und wird mit Sicherheit keine wasserrechtliche Verhandlung überstehen. In einem ablehnenden Bescheid wird sich das auszugsweise so lesen: „Dabei hat der wasserbautechnische Amtssachverständige darauf hingewiesen, dass seiner Ansicht nach mit dem gegenständlichen Projekt keine möglichst vollständige und wirtschaftliche Ausnutzung der in Anspruch genommenen Wasserkraft erfolgen würde.“ Der kraftwerksbautechnische Sachverständige, DI Hubert Steiner vom Amt der Tiroler Landesregierung, wird (wie unlängst in einem vergleichbaren Fall im Tiroler Oberland) feststellen müssen, „dass das im geplanten Kraftwerk genutzte Wasser (...) schon wegen eines allenfalls größeren Gefälles durchaus besser genutzt werden kann.“ In aller Klarheit: Die Taschach-Variante ist eine reine Täuschungs-Variante. Sie gibt energiewirtschaftlich keinen Sinn und sie wäre eine Verschleuderung des vorhandenen Potentials. Die fast 50 prozentige Reduzierung des Gefälles (gegenüber den Speicherstandorten Rifflsee oder Rofental) kann nur der bekannte Rechenkünstler und Energiexperte Wallnöfer in einen nur fünf bis sechs prozentigen Leistungsverlust umdeuten (Tiroler Tageszeitung, 11.2.2006). Nach wie vor geht es nur um den Rifflsee und um das Rofental als Speicherstandorte. Mit dem Taschach-Bluff wollen die Hofherr-Leute die Pitztaler in Gespräche hineinziehen, an deren Ende nach ihrer Strategie ein künstlich überstauter Rifflsee stehen soll. Dammhöhe: 115 Meter. Fassungsvermögen: 89 Millionen Kubikmeter. Wie heißt es auf der Homepage von Hofherr Communikation: „Mit gezielten Botschaften entwickeln wir Bilder in den Köpfen der Menschen. Wir agieren dabei nach einem eigenen Schema ... Eröffnung – Taktik – Angriff – Matt“ M.W. |
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Aus unserer beliebten Serie: „So lügt die TIWAG“ – Teil II [18.01.2006] Stromfabriken im Hochgebirge vertragen sich nicht mit einem einigermaßen naturnahen Tourismus. Die hauseigenen Tourismus-Experten der TIWAG, Wallnöfer & Co., haben sich aber fest vorgenommen, von den Tatsachen unbeirrt das Gegenteil zu behaupten. Dafür müssen sie zum Beispiel das landesweit einzigartige Modell für einen blühenden sanften Tourismus, Vent, das auch in den vergangenen fünfzehn Jahren rapiden Rückgangs des Sommertourismus in Tirol seine Nächtigungszahlen auf höchstem Niveau gehalten hat, in den Dreck ziehen. In einer „Medienmitteilung“ der TIWAG vom 13. Dezember 2005 unter dem Titel: „Wallnöfer vor führenden Touristikern: Kraftwerksbau und Tourismus vertragen sich“ liest man über die einhellige Ablehnung des geplanten Stausees im Rofental: „Große Vorbehalte bestehen im Bereich Vent, da dort um den ohnehin nur schwach entwickelten Tourismus gebangt wird.“ Aber weil auch der andere Fuß in ein Fettnäpfchen hineinwill, wenn schon der eine mitten in einem gelandet ist, hat die TIWAG kürzlich bei einer Pressekonferenz in Zams untenstehendes Schaubild verteilt. Es soll zeigen, wie die Nächtigungszahlen im Kaunertal, dessen hinterstes Drittel in einem Kraftwerksspeicher ersäuft worden ist, seitdem geradezu explodiert sind. Während die Entwicklung im Bezirk Landeck insgesamt (u.a. mit Serfaus, Ischgl, St. Anton) ganz offensichtlich dahinkrebst, ja praktisch nicht von der Stelle kommt, füllen die Staudamm-Touristen den Kaunertalern die Betten, daß es nur so kracht. Unglaublich! Obwohl bei Anfertigung dieses Beweises „für das Zusammenspiel von Tourismus und Wasserkraft“ die Zahlen für 2004 bereits vollständig vorgelegen wären, bricht die Statistik mit dem Jahr 1987 ab. Das wollen wir einer TIWAG, die auch bei der Wahrheit weit hinterherhinkt nicht nachtragen. Stutzig macht allerdings, ... Nein, eben nicht. Keinen einzigen anwesenden Journalisten hat stutzig gemacht, daß das kleine Kaunertal hier mehr als doppelt so viele Nächtigungen ausweist wie der Bezirk Landeck, zu dem es gehört. Ich habe mir die ungelogenen Zahlen vom Amt der Tiroler Landesregierung geben lassen. Das richtige Schaubild würde so aussehen: 1987 zählt der gesamte Bezirk Landeck 4.767.369 Nächtigungen. Davon entfallen ganze 161.115 auf das Kaunertal. 2005 gab es dort 278.397 Nächtigungen, bezirksweit dagegen 7.002.541. Das heißt, das Kaunertal hat nicht mehr als doppelt so viele Nächtigungen wie der Bezirk, sondern ein Fünfundzwanzigstel davon. Trotzdem: Das Erfinden, Konstruieren und Verbreiten des TIWAG-Schaubildes ist, bitte, kein Skandal. Es ist das ganz normale Verhalten einer Führungs-Crew, die nicht mehr ein und aus weiß. M.W. |
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Hintergründe einer Umfrage [14.01.2006] Die Tiroler Tageszeitung hat kürzlich einige Ergebnisse einer von ihr in Auftrag gegebenen Umfrage veröffentlicht. (Alles wird nie publiziert. Es handelt sich ja schließlich um wertvolles Herrschaftswissen.) Auf die Frage, ob neue Kraftwerke in Tirol notwendig seien, antworteten 53 Prozent mit Ja und 33 Prozent mit Nein. Die Umfrage wurde im Dezember 2005 vom Linzer Market-Institut unter 500 Personen ab 15 Jahren durchgeführt. Im Juni 2005 hat das selbe Market-Institut unter ebenfalls 500 Personen ab 15 Jahren schon einmal eine Umfrage u.a. zum Thema der Notwendigkeit neuer Kraftwerke in Tirol durchgeführt. Damals waren noch 59 Prozent für neue Kraftwerke und erst 25 Prozent sagten, daß solche nicht notwendig seien. Das nenn ich einen rasanten Trend. Man sieht: Die bei dieser Fragestellung anfänglich große Mehrheit für die TIWAG-Projekte schmilzt dahin, je länger die Diskussion darüber andauert und je mehr Informationen die Leute haben. Im Tiroler Oberland, wo ursprünglich die Zahl der Befürworter am höchsten und unsere Aufklärung über die Hintergründe der Kraftwerks-Offensive am intensivsten war, ist die Zahl der Befürworter innerhalb eines halben Jahres von 70 Prozent (Market-Umfrage Juni 2005) auf 55 Prozent heruntergerasselt (Market-Umfrage Dezember 2005). Die Richtung stimmt. Und das Tempo, mit dem es dahin geht, ist atemberaubend. Interessant ist, daß es der TIWAG aber gelingt, mit seitenweiser Lügenpropaganda in der Tiroler Tageszeitung den Sinkflug der Werte unter deren Lesern zu bremsen. Während die Zahl der Befürworter insgesamt von 59 auf 53 Prozent abgesackt ist, halten von den deklarierten TT-Lesern angeblich immer noch 57 Prozent neue Kraftwerke für notwendig. Für die TT-Führung natürlich ein wunderbares Argument, die TIWAG zu neuen Inseratenserien und PR-Serien in ihrem Blatt zu bewegen. Noch eines: Nach dieser Umfrage sollen also 53 Prozent den Bau neuer Kraftwerke befürwortet haben. Auf eine in derselben Erhebung andersherum gestellte Frage, welche Vorhaben in Tirol "vorrangig" seien, haben nur mehr 45 Prozent angegeben, daß der Bau neuer Kraftwerke wichtig sei. Demnach halten also weitere acht Prozent die TIWAG-Projekte für nicht wirklich wichtig, obwohl sie diese eigentlich befürworten. |
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Dümmer als die Polizei erlaubt [10.01.2006] Die TIWAG möchte zusammen mit dem Verbund (50 Prozent) und der Engadiner Kraftwerke AG (14 Prozent) im Oberen Gericht das sogenannte „Gemeinschaftskraftwerk Inn“ errichten. An der Grenze zur Schweiz würden 75 Kubikmeter des Inns pro Sekunde gefaßt und über einen 22 Kilometer langen Druckstollen und Druckschacht nach Prutz geführt und dort in einem neu zu errichtenden Krafthaus abgearbeitet. Mit einem ausgesprochenen Schmeichelkurs versucht man sich momentan bei der Bevölkerung und bei den Bürgermeistern „einzuweinberln“. Man will sich’s verbessern, indem man bei den Vorstellungen des Projekts ein bißchen auf die TIWAG schimpft und verspricht, ganz anders zu sein und ganz anders vorgehen zu wollen. Besonders lustig ist das, wenn ausgerechnet ein PR-Fuzzi von der Agentur Hofherr Communikation dieses Süßholz raspelt, die vor unser aller Augen gerade die TIWAG immer tiefer in ein heilloses Schlamassel hineinreitet. In der momentanen Vorphase des Projekts steht jetzt die Genehmigungsplanung an. Die TIWAG hat selbst einen Riesenstab von unterbeschäftigten Planern im Haus (mehrere Projektabteilungen im Bereich Engineering Services BES). Und da sie selbst am Projekt beteiligt ist, gibt es keinen Grund, diese Planungsleistungen nach den EU-Richtlinien auszuschreiben. Trotzdem ist es passiert. Ohne Not und in blindem Übereifer ist dieser Auftrag EU-weit ausgeschrieben worden. Und so kam, was kommen mußte: Das TIWAG-Anbot wurde preislich weit unterboten und auch inhaltlich schlecht bewertet. Geplant wird das ganze jetzt von zwei privaten Firmen und die eigene fast hundertköpfige Planungsabteilung in der TIWAG sitzt weiter vor leeren Schüsseln. M.W. |
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Aus unserer beliebten Serie: „So lügt die TIWAG“ [04.01.2006] Die TIWAG desinformiert derzeit in Postwurfsendungen mit dem Titel „TIWAG informiert“ die von ihr so genannten Projektregionen über die von ihr so genannten Projektvorschläge. Im Postwurf an die Haushalte in Matrei in Osttirol findet sich auch nachstehendes Bild (Fotomontage: © TIWAG). Um die Leute über das wahre Ausmaß der im Schilde geführten Baumaßnahmen zu belügen, wurde der geplante Speicher Raneburg so hinter einen bereits begrünten Damm ins Tauerntal hineingemogelt als würde das Tauerntal durch ihn erst zur Touristenattraktion. Der Stauseespiegel auf diesem Bild liegt im hinteren Bereich (an der Stauwurzel) auf 1380 m. Im vorderen Bereich (am Staudamm) auf 1350 m. Hinter dieser technischen Finesse könnte sich eine einzigartige Touristenattraktion verbergen. Unwillkürlich fällt einem da nämlich ein Witz über den seinerzeitigen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl ein. Als dieser zum ersten Mal seinen Sommerurlaub in St. Gilgen am Wolfgangsee bucht, macht ihn der Kurdirektor bereits am Telefon auf die vielen Freizeitmöglichkeiten aufmerksam: „Und auf dem Wolfgangsee können Sie auch Wasserski fahren, Herr Dr. Kohl!“ „Ach“, sagt der Bundeskanzler daraufhin erstaunt, „ist er denn so steil?“ Was der Wolfgangsee „natürlich“ nicht bieten kann, soll aufgrund der Schieflage des Projekts „Pumpspeicherkraftwerk Raneburg-Matrei“ im Tauerntal möglich sein. Hinter einem wirklich nied-lichen Schüttdamm würde weltweit erstmalig ein schön anlagiger, aber trotzdem nicht zu steiler Stausee entstehen mit leichten Abfahrten für Anfänger und Fortgeschrittene. Ganz nach der Vorgabe von Bruno Wallnöfer: „Kraftwerksbau und Tourismus vertragen sich.“ Die Frage ist nur noch, ob sich die Wirklichkeit an die Konzeption der TIWAG halten wird. Ob den TIWAG-Ingenieuren das Wasser drinnen bleibt. Der Damm ist nämlich gegenüber den wirklichen Plänen um fast dreißig Meter zu nieder ins Foto hineingebastelt. Der Damm würde in Wirklichkeit - im Bild rechts vorne - über die bestehende Tauernstraße hinaufreichen. Diese müßte deswegen auch deutlich höhergelegt werden. Da das Gesetz der Schwerkraft kein Landesgesetz ist und nicht einmal von van Staa ganz leicht abzuändern sein dürfte, würde in der Wirklichkeit der Wasserspiegel etwa so aussehen: Dem laut Plänen 90 Meter hohen Staudamm fehlt damit ein ganzes Stück. Eigentlich will ich mich in solche technischen Details gar nicht einmischen. Laß sie doch, denke ich mir! Sie werden schon sehen, wie es ihnen geht. Es wird ihnen das halbe Wasser ausrinnen! In der Sorge um die Bevölkerung von Matrei und im Iseltal aber muß ich’s doch sagen: Bitte, liebe TIWAG, belaß es bei Fotomontagen! Bau deine Kraftwerke nur auf dem Papier. Es ist zwar auch das schon für uns teuer genug, aber es kann dort immerhin nicht viel passieren. M.W. |
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