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Der Landtagspräsident lügt. Wieder einmal. [12.03.2013]
Ex-Landeshauptmann und bald Ex-Landtagspräsident Herwig van Staa hat auf den Nachweis hin, dass die Agentur Hofherr im Landtagswahlkampf 2008 auf Rechnung der TIWAG für ihn und die ÖVP gearbeitet hat, behauptet, „dass es während seiner Amtszeit keine Geschäftsbeziehungen zu Hofherr Communikation gegeben habe“.
Tiroler Tageszeitung, 18.2.2013
Damit gibt er einmal mehr all jenen Recht, die ihn schon seit langem nur noch „den lügenden Holländer“ nennen. Das zeigen neue Dokumente, die mir zugegangen sind.
Am 19. Mai 2008, knapp drei Wochen vor der Landtagswahl in Tirol, schreibt Georg Hofherr bürointern ein Mail an seinen Mitgesellschafter Eugen Stark, im Betreff zärtlich „mein Äuglein“ genannt.
Es geht um zwei von der Agentur erstellte Texte, welche nach neuerlicher Kontrolle „an die TVP / Frischmann“ gehen sollen. „TVP“ steht für Tiroler Volkspartei, „Frischmann“ für Johannes Frischmann in der Landesparteizentrale der ÖVP (j.frischmann@tiroler-vp.at).
Beide Texte sind ganz eindeutig für den Wahlkampf der ÖVP geschrieben worden. Das „Kurzargumentarium zur TIWAG“, verfasst von Äuglein Stark, soll der ÖVP helfen, die damals schwer unter Beschuss stehende TIWAG (u.a. Streiter-Skandal, Cross-Border-Prozess) schönzureden.
Eugen Stark ist der Autor dieser Wahlkampfpunktation für die ÖVP - Kurzargumentarium ansehen
Der zweite Text, „Energiepolitik der Tiroler Volkspartei basiert auf zwei Standbeinen“, verfasst von Georg Hofherr, soll ein paar Dinge ankündigen, welche die Leute vor der Wahl gerne hören (Einsatz von Solarenergie, Biomasse, Energiesparen etc.), die dann aber nicht kommen.
Von Georg Hofherr stammt diese Zusammenfassung energiepolitischer Schlagworte für den ÖVP-Wahlkampf - EnergiepolitikTVP ansehen
Van Staa kann es sich jetzt aussuchen: Entweder hat die ÖVP „während seiner Amtszeit“ diese Arbeiten bei Hofherr Communikation in Auftrag gegeben (was er ja bestreitet, siehe oben) und selbst bezahlt oder auch diese Arbeiten für die ÖVP wurden auf Rechnung der TIWAG durchgeführt.
Der hier geschilderte Sachverhalt erhärtet den Verdacht der Untreue gegen den Vorstand der TIWAG in jener Causa, die bereits bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien anhängig ist. Die neu aufgetauchten Dokumente kommen zum Akt.
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