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Platter hatte nichts zu tun mit Eurofighter, EADS und Gegengeschäften [14.12.2012]
Da gab es kürzlich einen unsäglichen Auftritt Günther Platters in der ORF-Pressestunde, der nur vom noch unsäglicheren Auftritt des TT-Chefredakteurs Alois Vahrner übertroffen wurde, der ihm - wie vorher ausgemacht - die Hölzln zuwarf.
Es ging vor allem um das Thema Eurofighter. Mit der Entscheidung für diese Geräte hatte Platter natürlich nie etwas zu tun: „Damals war ich noch Landesrat in Tirol. Da war alles schon beschlossen.“ Auch über die Gegengeschäfte, die jetzt die Korruptionsstaatsanwaltschaft beschäftigen, weiß er nichts: „Zum Zweiten hat es auch immer wieder eine klare Trennung gegeben beim Eurofighter: einerseits die militärischen Angelegenheiten, die technische Ausrüstung und zum zweiten die Gegengeschäfte – zuständig das Wirtschaftsministerium.“ Ja, aber Platter war doch in der blau-schwarzen Bundesregierung, oder? „Ich war natürlich bei dieser Regierung anwesend und kann auch eines sagen: es ist sehr viel weitergegangen.“
Als hätte er all das erst vor kurzem in der Zeitung gelesen („ich bin ja ebenfalls Konsument der verschiedenen Medien“), kann er nur sagen: „Da hat’s diese Trennung gegeben: einerseits Verteidigungsministerium, andererseits Wirtschaftsministerium.“ Da stellt ihm der in seiner Rocktasche mitgereiste Vahrner die ultimative Nona-Frage zum Thema Eurofighter und Korruption: „Hatten Sie jemals Kontakt mit, sagen wir mal, dubiosen Geschäftsleuten, die rund um den Eurofighter Angebote gemacht haben, mitgeredet haben?“ Worauf Platter, wie im Flieger nach Wien bereits mehrfach durchgespielt, antworten kann: „Nein.“
Als dann die Sendungsleiterin, ORF-Moderatorin Susanne Schnabl, doch noch länger am Thema Eurofighter draufbleiben will, rettet der Luis seinen Günther ganz abrupt mit: „Kommen wir zum nächsten Thema. Es wurde bereits im Vorspann angekündigt, Sie sind ein Bildungsrebell innerhalb der ÖVP, machen sich relativ stark für die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen …“ (Das Video dieser Glanz-Pressestunde wurde dankenswerter Weise von der Tiroler Volkspartei auf YouTube gehievt.)
Platter war ja nie irgendwo bei einer Entscheidung dabei, höchstens anwesend. Es heißt ja, er sei, wenn Wolfgang Schüssel aufs Klo gegangen sei, stets mit aufs Klo gegangen.
Aber komisch, dann taucht plötzlich sowas auf im Archiv.
Und wer berichtet uns darüber?
Und wer hat das Foto gemacht?
Es war ja auch beim Beschluss der hochriskanten Cross-Border-Deals so, dass Platter damit nichts zu tun hatte, siehe hier. Ja, mehr noch, es gibt sie offenbar nicht einmal: „In Tirol, da gibt es keine Spekulationsgeschäfte.“ (Platter im Ö 1 Frühjournal, 13.12.2012)
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