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Andreas Köll belügt den Landtag [24.04.2012]
Als in der jüngsten Landtagssitzung die von Günther Platter reihenweise angenommenen Gratisjagd-Einladungen diskutiert werden sollten, warf sich der Osttiroler ÖVP-Abgeordnete Andreas Köll zwischen den Landeshauptmann und die Opposition, indem er von den berüchtigten Jagdausflügen Platters ablenkte. Unter anderem mit diesem Geschichtchen:
Von diesen drei Sätzen stimmt nur der erste. Und das auch nur, weil die Sätze 2 und 3 erlogen sind. Der Kaunertaler Bürgermeister Pepi Raich (ÖVP), dem die TIWAG 2010 seinen Gemeinderatswahlkampf (mit)finanziert hat (hier), wurde deswegen (noch) nicht verurteilt, weil die Anzeige noch läuft und die Ermittlungen des Bundesamtes für Korruptionsbekämpfung noch immer nicht abgeschlossen sind (aktueller Stand laut Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien vom 22.4.2012).
Da Andreas Köll meine Frage, ob er im Landtag bewusst die Unwahrheit verbreitet habe oder bloß falsch informiert worden sei (hier), nicht beantworten will, bin ich versucht, Ersteres anzunehmen.
Köll hat sich übrigens im Gemeinderatswahlkampf 2010 ebenfalls von der TIWAG sponsern lassen: hier und hier und hier
Nachtrag:
Andreas Köll hat geruht, vier Tage nach meiner Anfrage nachstehende Stellungnahme zu seiner falschen Behauptung im Landtag abzugeben. Ob diese nun für oder gegen ihn spricht, bleibt dem Urteil der Leserinnen und Leser überlassen:
„Sehr geehrter Herr Wilhelm!
Für eine schriftliche Beantwortung Ihrer mail-Anfrage vom 21.04.2012 haben Sie mir nicht einmal drei ganze Tage Frist eingeräumt, wobei noch ein Wochenende dazwischen lag: Dies ist bei anderen elektronischen Medien und Printmedien eher unüblich. Zudem war ich aufgrund eines grippalen Infektes nicht in der Lage, bis zum gestrigen Abend die mails auf meinem Bgm.-PC zu checken. Eine telefonische Anfrage Ihrerseits hätte ich jedoch mit Sicherheit beantworten können, bevor Sie mich in Ihrem Internet-Medium unreflektiert der Lüge bezichtigen. Sie hatten es aber damit wohl sehr eilig, obwohl die letzte Landtagssitzung bereits vor etwa vier Wochen stattgefunden hat…
Zur Sache selbst:
Ich hatte zwischenzeitlich Gelegenheit, beim einzigen, persönlich Betroffenen meiner Aussagen nachzufragen, nämlich bei Bürgermeisterkollege Pepi Raich aus Feichten in der Gemeinde Kaunertal. Ich stehe deshalb nicht an, auch Ihnen gegenüber festzustellen, dass meine Aussagen in der aktuellen Stunde in ihrem zweiten Teil nicht der Faktenlage entsprochen haben, weil tatsächlich noch nicht alle Ermittlungen eingestellt worden sind: Mir in diesem Zusammenhang jedoch eine bewusste Verbreitung von Unwahrheiten gegenüber dem Tiroler Landtag vorzuwerfen, ist nicht korrekt, zumal ich mich im Laufe der aktuellen Stunde - in welcher ich ursprünglich seitens meines Landtags-Klubs ja gar nicht als Redner eingeplant war - ad hoc über Aufforderung unseres Klubobmannes bzw. aufgrund mancher unrichtiger Behauptungen von Oppositionsseite her zu Wort gemeldet habe. Auf - Bgm. Pepi Raich betreffende - Äußerungen hin habe ich, meinerseits heute persönlich nicht mehr zuordenbaren Zurufen aus meiner Fraktion entnommen, dass angeblich alle Ermittlungen in diesen Causen eingestellt bzw. Anzeigen zurückgelegt worden wären: Dass ich diese Aussagen in meinen Ausführungen ungeprüft übernommen habe, ist somit meiner Sphäre zuzurechnen und kann man dies zu Recht als Fehler bezeichnen.
Ich stehe deshalb auch nicht an, vor dem selben Forum, vor welchem ich diese teilweise unrichtigen Aussagen getätigt habe - nämlich dem Tiroler Landtag - diese richtigzustellen und werde dies in nächsten öffentlicher Sitzung, zweckmäßigerweise wohl unter dem TOP „Jahresbericht des Landesrechnungshofes“, auch ordnungsgemäß erledigen."
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