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Tirols Bilderbuch-Opportunist [30.08.2011]
Er heißt Hans Haid und kann das Maul gar nicht weit genug aufreißen, wenn ihm ein Mikrofon hingehalten wird und eine Kamera auf ihn gerichtet ist. Scheinbar der heftigste TIWAG-Kritiker des ganzen Universums:
„Das Vorgehen der TIWAG ist brutal und undemokratisch. Es wird drübergefahren.“ (Dezember 2004) Sie ist „skrupellos, verantwortungslos“ (Februar 2006) mit ihren „höchst widerwärtigen und antidemokratischen Überrumpelungsmethoden“ (August 2006). „Diese Landes- und Geld-Macht rollt über unsere und Täler hinweg.“ (September 2004)
Usw.
Während er sich all dem tapfer entgegenstemmt, sind „Bauern und Alpenverein ‚käuflich‘“ (August 2006) und „erwarten sich Hüttenwirte goldene Nasen und Gelder“ (Juni 2005). Alle außer ihm sind nur „armselig verkleidete TIWAG- und LH-Ministranten … zwischen Anpassung, einer Brise Protest und schlimmster Arschkriecherei ... brav-biedere Tiroler …, Händchen aufhaltend, wenn der TIWAG-Segen als Restwasser durch die Täler rieselt“ (Juni 2005). "TIWAG-Geld ist geil. Oder?" (Feber 2006) Usw. Nicht nur einmal hat Hans Haid arg lamentiert, dass man ihn beim Aktionsbündnis Ötztal brüsk abgewiesen habe. „Ich bin auch bereit, dem Aktionsbündnis zu helfen, aber sie wollen mich nicht.“ (Rundschau, 21.12.2005)
Die Leute vom Aktionsbündnis Ötztal (die realiter die geplanten TIWAG-Speicher im Sulztal und im Rofental verhindert haben), haben schon gewusst, warum sie ihn nicht wollen. Weil er ein Opportunist ist, wie er im Buche steht. Als solcher lässt er sich dieser Tage, da wir im Ötztal nach wie vor gegen die Auswirkungen von zwei Megaprojekten der TIWAG kämpfen, von ihr eine Veranstaltung in Obergurgl sponsern, die er selbst organisiert.
Hans Haid hat immer Geld genommen von denen, die er vorher attackiert hat. Von Hoteliers, vom Tourismusverband, von der Tirol Werbung usw.
So wie der Bauer das Euter der Kuh anrüstet (massiert), damit der Milchfluss in Gang kommt, so setzt er Verbalkritik nur ein, um den Geldfluss auszulösen.
Apropos „Bauer“: Hans Haid, der sich in Talkshows gern als „Bergbauer“ insertieren lässt und in Filmbeiträgen gern am Roalan mit einer Sense posiert, lässt sich heute seine Landwirtschaft im Ventertal vom Maschinenring arbeiten.
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