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Die extraordinäre Performance des Haselsteiner-Anwalts vor Gericht [07.05.2019]
Montag, 6. Mai 2019, 14:38. Landesgericht Innsbruck: Herr K. kommt verspätet. Mein Anwalt grüßt ihn, K. erwidert den Gruß nicht. Er ist schon geladen, bevor’s losgeht. Er hat, a Hund is a scho, weitere Fotos von Haselsteiner gefunden, die ich veröffentlicht habe. Statt 10.000 Euro Entschädigung für die erlittene „empfindliche Kränkung“ des Milliardärs verlangt er jetzt 21.000 Euro, nämlich 3.000 pro Bild.
Sowohl in der Klagsschrift als auch in seinem mündlichen Vortrag bei Gericht spricht K. immer von einem Eduard Wallnhöfer. Es kann mit großer Sicherheit ausgeschlossen werden, dass ein Herr dieses Namens irgendetwas mit Haselsteiner zu tun hatte oder gar Tiroler Landeshauptmann war.
Als wir das Beweismittel vorlegen, dass in einem 2013 bei Haymon erschienen Interviewband Haselsteiner selbst zum Gerücht, „der Walli“ sei sein Vater gewesen, Stellung genommen habe, weiß K. mit diesem Verlag (Artmann, Amann, Brandstetter, Czernin, Franzobel, Grauß, Henisch, Kaser, Lavant, Mayröcker, Rühm, Schindel, Schrott, Tumler, Turrini, Zoderer) wenig anzufangen. Dessen Bekanntheit, so der ehemalige Kultursprecher (!) der FPÖ im Nationalrat, sei „endenwollend“. Der ganze Saal lacht. Über ihn. K. lacht mit, weil er glaubt, mit „endenwollend“ eine tolle Pointe gesetzt zu haben.
Irgendwann reicht es der Richterin. Sie schließt die Beweisaufnahme und die Verhandlung. Die Sache ist entscheidungsreif. Das Urteil ergeht schriftlich.
Herr K. vertritt auch Gustav Kuhn, den Auslöser der Erler Klagsflut. Kuhn hat, Stand heute, zwei gegen mich eingebrachte Klagen zurückgezogen und in zwei weiteren Verfahren erstinstanzlich verloren. K. selbst ist in einer eigenen Klage gegen mich zuerst beim Landesgericht, dann beim Oberlandesgericht und schlussendlich auch noch beim Obersten Gerichtshof gescheitert (hier).
Jetzt flippt K. vollends aus. Noch im Verhandlungssaal geht er auf mich zu, ganz nah, viel zu nah heran, und faucht mir ins Ohr: „Sie sind ein professioneller Rufmörder!“ Draußen am Gang dann, als ich ihn frage, warum er so wütend sei, was ihn denn so wütend mache, schnaubt er nur noch: „Sprechen Sie mich nicht an!“, „Verlassen Sie mein Umfeld!“, „Ich rede nicht mit Ihnen!“.
K. war vom 4.Februar 2000 bis zum 29. Februar 2000 österreichischer Justizminister und ist Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.
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