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Kuhn zurück in Erl. Haselsteiner setzt auf Provokation. [28.01.2019]
Feierte der von der Strabag vor fünf Jahren seinen Geburtstag noch mit über 200 handverlesenen Geladenen im Präsidentenhaus in Erl, von Luis Durnwalder bis Christian Kern und von Alfred Gusenbauer bis zu Günther Platter, von den Konrads, Rothensteiners, Ederers, Raidls, Cernkos, Grossniggs, Ebners, Löschers, Seebers, Benkos usw. ganz zu schweigen, sowie weiteren 600 Gästen im Festspielhaus, so gibt er’s zum 75er am kommenden Wochenende um Etliches billiger: Haselsteiner hat heuer nur noch knapp 30 engste Freunde, die getreuesten, zu seinem Fest geladen.
Vielleicht wollte man keine - nach den 2018 bekannt gewordenen Fakten zu erwartenden - peinlichen Absagen riskieren, vielleicht fürchtete man auch den einen oder anderen Maulwurf unter den Teilnehmenden.
Gedeck für Haselsteiner bei seinem 70er am 1.2.2014 in Erl
Auf jeden Fall wird es im Gegensatz zur pompösen Gala 2014 zum 70er heuer eine eher mickrige Nummer in einer eher bedrückten Atmosphäre sein. Vor allem – so die strenge Order Haselsteiners – darf nichts nach außen dringen, ausgerechnet dort, wo man sonst doch so gern seinen Luxus zeigt und seine Prominenz spazieren führt. Es darf diesmal, um ja nicht auf dieser Webseite zu landen, nicht einmal eine gedruckte Speisekarte geben.
Was sich der von Land und Bund mäzensierte Hausherr von Erl allerdings nicht nehmen lässt, ist, die „Opfer von Erl“ (© Profil) zu provozieren und zu demütigen.
Gustav Kuhn dirigiert für Hans Peter Haselsteiner
Der Herr Festspielunternehmer, der für die aufgezeigten Zustände in Erl letztverantwortlich ist, hat ja die Frauen, die aufgestanden sind, schon mehrfach verhöhnt, so z.B. medial: „Ich kenne aber vier der fünf Künstlerinnen, die an die Öffentlichkeit gegangen sind, zu gut. Ich habe gesehen, wie sie sich gegenüber dem Kuhn verhalten haben.“ (TT, 15.12.2018) oder in direktem Angriff auf eine von ihnen nach ihrer wahrheitsgemäßen Aussage gegen Kuhn bei der Staatsanwaltschaft: „Für Ihre Aussage werden Sie sich hoffentlich ein Leben lang schämen. H.P.H.“.
Jetzt den von allen Funktionen suspendierten Kuhn nach Erl zu holen, ihn öffentlich zu rehabilitieren, während bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck ein Ermittlungsverfahren gegen ihn läuft mit bereits zig erfolgten Einvernahmen und einem Akt, der auf über 1000 Seiten angewachsen ist und noch weiter wachsen wird, das ist eine schamlose Provokation, vor allem gegenüber den Opfern.
Kuhn wird zu Ehren des Mannes, der ihn nach Erl zurückbringt, mit dem Orchester aus Minsk Dvořáks 9. Sinfonie aufführen und Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ dirigieren, Letzteres wohl, um Haselsteiner, wenn auch etwas arg platt, als Kunstmäzen, als der er scheinen will, pflichtgemäß anzujubeln.
Man wird sehen, wer von den Eingeladenen genügend wenig Rückgrat hat, diese schamlose Veranstaltung zu besuchen.
Ja, man wird es sehen.
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