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El Capitan / Ötztal: Und dann noch eine ganz dicke Lüge hinterdrein [26.08.2017]
Nachdem im Forum und im Tagebuch dieser Seite darauf hingewiesen wurde, dass der sogenannte Ötztaler Radmarathon, der – wie man weiß - rund um die Stubaier Alpen führt, heuer stupiderweise groß mit dem berühmten El Capitan aus dem Yosemite-Nationalpark in Kalifornien „wirbt“, auf Foldern, Flugblättern, Broschüren, Plakaten und im Netz, greift heute, eh nur fünf Tage später, die TT diesen Fauxpas auf und lässt Oliver Schwarz, den Geschäftsführer des TVB Ötztal, sich um Kopf und Kragen reden.
„Wir haben in 37 Jahren Ötztaler Radmarathon für unser Leitsujet etliche Male Bergmotive aus dem Ötztal verwendet. Dieses Mal haben wir die Idee einer frei inszenierten Gestaltung des Themas Radsport und Berg für gut befunden." Man habe heuer dem gestalterischen Freigeist vor geografisch akkurater Bildauswahl den Vorrang gegeben. Das werde in Zukunft nicht mehr vorkommen, so Schwarz. (TT)
Da musste der Geh-her-da der Sölder Bergbahnen wieder einmal den Lugnbeitl geben, um etwas zurechtzubiegen, was nicht zurechtzubiegen ist. Nein, das war keine „Idee einer frei inszenierten Gestaltung“, sondern ein Reinfall in Reinkultur mit Anlauf. Das „Leitsujet“ (Schwarz) zeigt nämlich nicht einmal die weltbekannte amerikanische Felswand, sondern: dreimal.
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Hätte man bewusst den prägnanten El Capitan als solchen ins Bild rücken wollen, hätte man ihn nicht per Photoshop nahezu unkenntlich gemacht und ihm auch kein Tiroler Bergkreuz aufgesetzt.
Wie ein beim Schwindeln ertappter Schulbub streitet Oliver Schwarz die Manipulation ab und sagt dann aber: „I tua’s nimmer!“
Wenn für das „Ötztaler“-Spektakel ein Budget von 600.000 Euro zur Verfügung steht, dann könnte man sich eine professionellere Grafikagentur leisten. Und auch einen gescheiteren Pressesprecher als Oliver Schwarz.
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