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Wie Günther Platter einmal fast ganz viele Eurofighter-Gegengeschäfte für Tirol zustande gebracht hätte [28.02.2017]
19. September 2003. Der Eurofighter, den Östereich anschaffen will, gilt bereits als zu teuer, als teilweise flugunfähig und als nicht vertragsgemäß lieferbar. Eine kleine AAB-Delegation aus Tirol macht sich trotzdem auf den Weg zur Herstellerfirma EADS in Manching bei München. An der Autobahnraststätte Irsching stößt, mit dem Dienstauto aus Wien kommend, Verteidigungsminister Platter zur genannten Gruppe, der auch ein paar Journalisten angehören. Er steigt um in den Kleinbus aus Tirol und beginnt laut eines Ohrenzeugen auch schon zu schwärmen vom Eurofighter und von den „Gegengeschäften und wieviele Arbeitsplätze dadurch in Tirol entstehen würden“.
Platter im Eurofighter-Werk. Mit dabei auch sein Wiener Büroleiter Christian Switak (kleines Foto oben), immer schon quasi der Spezialist für Gegengeschäfte. (Fotos: WoPic)
Bei EADS werden Platter und Co. vom Vizechef des Eurofighter-Programms empfangen. Während das Gerät (Stückpreis 110 Millionen Euro) europaweit schon unter heftiger Kritik steht, erklärt Platter in der Fabrikhalle: „Ein Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag kommt für Österreich nicht in Frage. Der Eurofighter ist das klar beste Produkt.“
Man spricht auch über ganz große Gegengeschäfte für Tirol. Man spricht von Betriebsansiedlungen in Tirol. Die Universität Insbruck soll einen Forschungsauftrag erhalten. Insgesamt sollen fünfzig Tiroler Firmen profitieren. Günther Platter: „Wenn uns da etwas gelingt, dann wird der Eurofighter auch ein Tirol-Fighter.“
Und das, liebe Kinder, ist das Ende der Geschichte davon, wie Günther Platter einmal fast ganz viele Eurofighter-Gegengeschäfte nach Tirol gebracht hätte.
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