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Die Tiroler Karikatur auf ein Nachrichtenmagazin [20.12.2010]
Das neue „Echo“ macht mit den Skandalen der Tiroler Volkspartei groß auf. Schon auf dem Cover wird da geklotzt mit allen möglichen Dilemmen, Miseren, Problemen, Peinlichkeiten, Blamagen usw. der ÖVP bei UMIT, Tirol-Milch, Notarztsystem, Basistunnel, Bergiselmuseum usw.
Fehlt da nicht etwas? War da nicht noch irgendwas? Gibt es da nicht ein Landesunternehmen, das das größte Landesunternehmen und das skandalöseste Landesunternehmen ist?
Richtig.
Aber die TIWAG kommt im „Echo“ nicht vor:
Echo lässt die TIWAG außen vor.
Die TIWAG wird in der Titelgeschichte (Seiten 8 bis 14) nicht einmal erwähnt. Auch sonst nirgendwo im Innenteil. Doch, pardon, sogar öfters: auf einer zusätzlichen Anzeigen-Seite und zwei Seiten „redaktionelle Berichterstattung wie vereinbart“ (Schema Hofherr). Zudem gibt’s noch je eine Anzeigenseite der TIWAG-Töchter IKB und TIGAS. Vier Seiten TIWAG-Werbung im Heft, das ist inzwischen die Regel (s. Oktober-Ausgabe).
Ich hab’s dem Chefredakteur des „Echo“ vor vier Monaten in einem Mail schon persönlich gesagt: „es ist prostitution, was ihr macht, nicht journalismus.“
Welches zweite wichtige ÖVP-nahe Unternehmen wurde in den vergangenen beiden Jahren noch von Skandalen durchgebeutelt? Die Hypo. Ist je ein Satz über die Hypo-Malversationen im „Echo“ gestanden? Natürlich nicht. Warum nicht? Weil das „Echo“ Anzeigengelder ohne Ende von der Landesbank kassiert. Auch im aktuellen Skandalmagazin über die Landesskandale fehlt jede Erwähnung des Hyposkandals. Dafür gibt es in der Heftmitte eine Doppelseite Hypo-Werbung in Gestalt frommer Weihnachtswünsche.
So geht „Tirols erstes Nachrichtenmagazin“ (Selbstdarstellung) ins vermutlich letzte Jahr seines Erscheinens.
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