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Hat die TIWAG ihre Finger auch im Neustifter Wahlkampf? [02.03.2010]
Neustift im Stubai ist eine sogenannte Projektgemeinde der TIWAG. Für das von ihr geplante Pumpspeicherkraftwerk im Kühtai beansprucht sie vor allem Wasser aus dem Gemeindegebiet von Neustift.
2004, 2005, als das Gerangel losging, war der frisch gewählte Bürgermeister Peter Schönherr (ÖVP) noch klar auf Seiten der Neustifterinnen und Neustifter, die sich die ihnen verbliebenen Bäche nicht auch noch von der TIWAG nehmen lassen wollen. Nicht nur im ORF (Tirol heute und Radio Tirol) gab er sich kämpferisch:
Tirol.ORF.at, 21.8.2005
2010 sieht und hört man von einem Widerstand des Bürgermeisters Schönherr gegen die geplanten Ableitungen aus seiner Gemeinde nichts mehr. In Wahrheit hat er, der wie andere Bürgermeister in ähnlicher Situation (Matrei, Sölden, Umhausen …) auf die große ÖVP-Karriere hofft, seinen Deal mit der TIWAG längst gemacht und das Wasser von Fernaubach, Unterbergbach und Daunkogelfernerbach wohl seinen höheren Zielen geopfert.
Des Rätsels Lösung
Wäre Schönherr gegen das Abzapfen der Neustifter Gletscherbäche, würde er das im stattfindenen Gemeinderatswahlkampf zum großen Thema machen, weil ihm das im Ort viele Stimmen brächte. Da der höfliche Nichtdiskutierer mit der TIWAG aber längst umgefallen ist, kommt die TIWAG, das wichtigste Thema der vergangenen und kommenden Jahre für Neustift, bei ihm nicht einmal vor. So gesehen ist das wahltaktisch sehr klug.
Zumindest solange, bis man weiß, wer hinter dem Wahlkampf seiner Liste Junges Neustift steckt:
Peter Schönherrs Berater im Neustifter Gemeinderatswahlkampf ist Georg Hofherr, Wallnöfers hochdotierter Berater bei der TIWAG-Kraftwerksoffensive. Womit sich der einstige Nichtgleichwegschicker der TIWAG endgültig entlarvt hat.
Hoffen auf ein gutes Ergebnis für ihren Neustifter Bürgermeisterkandidaten: TIWAG-Berater Hofherr und TIWAG-Chef Wallnöfer
Nachtrag: In der achtseitigen Werbebroschüre der Liste "Junges Neustift" kommt das Wort TIWAG nicht ein einziges Mal vor (Dokument)
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