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Umhausen: „Das Geld kommt komplett von Seiten der TIWAG" [31.10.2010]
Jakob Wolf, der Bürgermeister des Ötzidorfes, dem es mühelos gelingt, gleichzeitig Marionette seines dorfinternen Big Spenders Klaus Auer und der TIWAG zu sein, hat dieser Tage sämtliche Haushalte von Umhausen und Oetz mit einer sündteuren großformatigen, zwölfseitigen Zeitung beglückt, die sich „Unser Werk“ nennt, aber, wie man sehen wird, weit treffender „Unser Machwerk“ heißen sollte.
Bürgermeister-Sponsoring3: Mehr an Selbstdarstellung ist gar nicht möglich.
Im Bild die Umschlagseiten 1 und 12 (DIN A2-Format): Wie hat jemand so richtig im Forum geschrieben: "‘Unser Werk‘: so eine verlogene Politikpropaganda, der Auer Klaus und der Bruno Wallnöfer müssten heruntergrinsen und nicht die 2 Kasperln von Bürgermeistern.“
Zweck dieses Nobelprodukts einer Werbeagentur ist es, der Bevölkerung Sand in die Augen zu streuen in Sachen Kraftwerksprojekt. So enthält es zum Beispiel neben einem Interview mit dem berüchtigten Gutachter Helfried Mostler und neben plumpsten Diffamierungen des Konkurrenzprojekts der ÖBB (Strom würde dabei „irgendwo auf den Schienen zwischen Neusiedl am See und Bregenz verpuffen“) auch eine trügerische, ja, betrügerische Fotomontage vom Stauraum:
Aus „Unser Werk“ (Seite 4): Der vorgesehene Staubereich ist in Wahrheit viel länger als von Wolf angegeben (grün).
Er würde in der Realität weit in das Gebiet der gefährlichen Erdfälle von Tumpen zurückreichen (rote und gelbe Markierung).
Den Gipfel der Dreistigkeit erklimmt Wolf freilich erst, wenn er in seinem „Werk“ mit einem verstümmelten Zitat von mir (Bezirksblatt, 26.3.2008) für sein verkapptes TIWAG-Kraftwerk wirbt. Meine damalige Minimalforderung, dass „mögliche Ausbauten zwischen Haiming und Obergurgl unbedingt koordiniert“ und nach einem „klugen Gesamtplan“ erfolgen sollten, musste ebenso der Zensur zum Opfer fallen wie meine Feststellung, dass „solche Projekte weit sinnvoller sind als die Ableitung der Ötztaler Ache ins Kaunertal, wie es die TIWAG vorhätte“. Denn Wolfs Aufgabe als Propagandist des Tumpen-Projekts und als Handlanger der TIWAG ist es ja gerade, ihr alle Möglichkeiten offenzuhalten. Wolf: „Damit kann die TIWAG im mittleren und hinteren Ötztal ihre Projekte ‚Erweiterung Sellrain-Silz‘ und ‚Überleitung von Wasser der Gurgler und Venter Ache ins Kaunertal‘ realisieren.“
Jakob Wolf wäre nicht Jakob Wolf, wenn ihm nicht noch eine weitere wahre Begründung für die Einreichung des TIWAG-Projekts herausrutschen würde, nämlich dass es dabei um (Wolf-Originalton, Seite 2) „Munition gegen das Kraftwerksprojekt der Österreichischen Bundesbahnen“ geht. Wie sagt das Sprichwort: „Kinder und Bsoffene sagen die Wahrheit.“
Übrigens: 2008 noch hat Jakob Wolf die Kosten des geplanten Kraftwerks mit „25 bis 27 Millionen Euro“ beziffert. Jetzt spricht er bereits von „47 Millionen Euro“. So einem sollte man kein Gemeindebudget anvertrauen.
Angesichts des kostspieligen Werks „Unser Werk“, dem – wie darin angedroht wird - weitere Ausgaben folgen sollen (außerdem „ist auch die Einrichtung einer eigenen Homepage angedacht“), fragt man sich, wer diesen Bürgermeister und seinen Werbefeldzug bezahlt. Auch darauf gibt Jakob Wolf in seinem Magazin unfreiwillig, aber erschöpfend Antwort:
„Das Geld kommt komplett von Seiten der TIWAG.“
„Unser Werk“, Seite 9
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