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Dümmer als die Polizei erlaubt [10.01.2006]
Die TIWAG möchte zusammen mit dem Verbund (50 Prozent) und der Engadiner Kraftwerke AG (14 Prozent) im Oberen Gericht das sogenannte „Gemeinschaftskraftwerk Inn“ errichten. An der Grenze zur Schweiz würden 75 Kubikmeter des Inns pro Sekunde gefaßt und über einen 22 Kilometer langen Druckstollen und Druckschacht nach Prutz geführt und dort in einem neu zu errichtenden Krafthaus abgearbeitet.
Mit einem ausgesprochenen Schmeichelkurs versucht man sich momentan bei der Bevölkerung und bei den Bürgermeistern „einzuweinberln“. Man will sich’s verbessern, indem man bei den Vorstellungen des Projekts ein bißchen auf die TIWAG schimpft und verspricht, ganz anders zu sein und ganz anders vorgehen zu wollen. Besonders lustig ist das, wenn ausgerechnet ein PR-Fuzzi von der Agentur Hofherr Communikation dieses Süßholz raspelt, die vor unser aller Augen gerade die TIWAG immer tiefer in ein heilloses Schlamassel hineinreitet.
In der momentanen Vorphase des Projekts steht jetzt die Genehmigungsplanung an. Die TIWAG hat selbst einen Riesenstab von unterbeschäftigten Planern im Haus (mehrere Projektabteilungen im Bereich Engineering Services BES). Und da sie selbst am Projekt beteiligt ist, gibt es keinen Grund, diese Planungsleistungen nach den EU-Richtlinien auszuschreiben. Trotzdem ist es passiert. Ohne Not und in blindem Übereifer ist dieser Auftrag EU-weit ausgeschrieben worden.
Und so kam, was kommen mußte: Das TIWAG-Anbot wurde preislich weit unterboten und auch inhaltlich schlecht bewertet. Geplant wird das ganze jetzt von zwei privaten Firmen und die eigene fast hundertköpfige Planungsabteilung in der TIWAG sitzt weiter vor leeren Schüsseln.
M.W.
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