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Tagebuch Einträge 2006
[alle des Jahres 2006 auf einer Seite anzeigen]

2006-12-29
Von den Zeitungen, die sich auch die TIWAG nicht kaufen kann


2006-12-21
Erste Probebohrungen im Kühtai ...


2006-12-14
Suchrätsel: Die beiden Bilder unterscheiden sich durch einen einzigen gravierenden Fehler


2006-12-12
A Great Xmas Present for TIWAG’s U.S. Friends


2006-11-10
Die gute Nachricht: Endlich gibt es eine Anzeige gegen den Vorstand wegen der Cross-Border-Geschäfte. Die schlechte Nachricht: Leider nur in Leipzig!


2006-10-27
Wie in den Tiroler Erwachsenenschulen verdeckt Propaganda für die TIWAG-Projekte gemacht werden soll


2006-10-18
Und jetzt alle!


2006-10-03
Wie Wallnöfer die TIWAG immer noch erfolgreicher macht


2006-08-25
Hat sich die TIWAG soviel Dummheit verdient?


2006-08-07
Oh, it’s a Fee!


2006-08-02
Ohne Worte


2006-07-13
Lesen sollte man können!


2006-07-11
Auch die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG sieht die Sache ein wenig anders


2006-06-29
„TIWAG zu Gast bei der RLB“ ... oder auch nicht


2006-06-23
DIE ZEIT über Pläne und Machenschaften der TIWAG


2006-06-19
Große Schmiere


2006-05-30
Kürzlich in der Schaltzentrale der TIWAG


2006-05-29
Keine kleine Provokation für die Bevölkerung in den Projektregionen


2006-05-24
Maiausflug ins Nachbartal


2006-05-13
Höhere Mathematik, unterste Schublade


2006-05-08
Der Sprecher des neu geschaffenen TIWAG-Tourismusbeirats hat einem Kraftwerksprojekt in Vent bereits vorweg eine klare Absage erteilt


2006-04-27
Danke, TIWAG!


2006-04-24
Asyl für den „Synthesebericht“


2006-03-31
Zwei Wasserkraftheuchler der besonderen Sorte


2006-03-14
Das Maulwurf-Problem


2006-03-07
Hier ist der Beweis!


2006-02-14
Taschach: Speicher-Variante Potemkin

2006-01-18
Aus unserer beliebten Serie: „So lügt die TIWAG“ – Teil II


2006-01-14
Hintergründe einer Umfrage


2006-01-10
Dümmer als die Polizei erlaubt


2006-01-04
Aus unserer beliebten Serie: „So lügt die TIWAG“


  Taschach: Speicher-Variante Potemkin   [14.02.2006]

Die in der Branche gefürchteten Wasserbauexperten Ing. Eugen Stark und Baurat Georg Hofherr haben unter Umgehung des riesigen Bereichs Engineering Services (BES) der TIWAG „nach eingehenden Studien“, wie es in der Presseaussendung der TIWAG heißt, „nunmehr eine dritte Variante gefunden, und zwar im hinteren Taschachtal.“ Und damit Freund und Feind überrascht.

Diese Möglichkeit, die keine ist, hat jeder am 15. August 2005, als die Landesregierung die TIWAG mit der Suche eines alternativen Standortes beauftragt hat, kennen können. Und sofort sehen können, daß sie ein aufgelegter Unsinn wäre. Jetzt, volle sechs Monate später, verkauft uns die TIWAG das Taschachtal als die Entdeckung des Jahres: „Hier haben die TIWAG-Spezialisten eine gut geeignete Sperrenstelle für einen ca. 145 Meter hohen Schüttdamm aus Natursteinen gefunden.“ Richtig, hier gibt es – wie in jedem Gebirgstal – eine mehr oder weniger gut geeignete Sperrenstelle. Aber es wäre eine energiewirtschaftliche und kraftwasserwirtschaftliche Blödheit ersten Ranges, hier, hinter dieser Sperre auf 2000 Metern Seehöhe, das Wasser für eine Kaunertaloberstufe zu sammeln.

Dieser Bluff wurde aber nicht am Landhausplatz ausgeheckt, sondern in der Stiftgasse. Dieser Nonsense wurde nicht auf dem Planungstisch in der TIWAG-Zentrale entworfen, sondern auf dem Computer im Hofherr-Büro.
Möglich, daß der pensionierte TIWAG-Chefplaner, Helmuth Schwab, Baurat h.c., hier seinen gesamten ehemaligen Stab düpiert und im Hintergrund ein bißchen mitgebosselt hat. Immerhin hat er nach seinem Abgang aus der TIWAG noch einen fetten Konsulentenvertrag über zunächst einmal 200 Stunden dort laufen. Stundensatz: 100.- Euro (Nutzung der Bürostruktur der TIWAG inklusive). Er hat sich, wie man weiß, im Rahmen des Projekts Kaunertal-Ausbau unter anderem auch schon in der Umgebung von Vent herumgetrieben.
Dieser potemkinsche Speicher im Taschach ist selbst für den laut Visitenkarte „Project Supervisor“ Wolfgang Kofler, wie er Journalisten gegenüber freimütig sagt, dritte Wahl. Hier geht es ganz offensichtlich den Beratern Wallnöfers, der PR-Agentur Hofherr, die bisher nur Mist gebaut hat, einzig und allein darum, doch noch einmal ins Spiel zu kommen. Egal wie.

Aber so wird’s halt auch nicht gelingen. Ein Speicher im hinteren Taschach als Oberstufe zu einem nur 300 Meter tiefer liegenden Pumpspeicherkraftwerk im hinteren Kaunertal ist eine Vergeudung der Ressourcen und wird mit Sicherheit keine wasserrechtliche Verhandlung überstehen. In einem ablehnenden Bescheid wird sich das auszugsweise so lesen:
„Dabei hat der wasserbautechnische Amtssachverständige darauf hingewiesen, dass seiner Ansicht nach mit dem gegenständlichen Projekt keine möglichst vollständige und wirtschaftliche Ausnutzung der in Anspruch genommenen Wasserkraft erfolgen würde.“ Der kraftwerksbautechnische Sachverständige, DI Hubert Steiner vom Amt der Tiroler Landesregierung, wird (wie unlängst in einem vergleichbaren Fall im Tiroler Oberland) feststellen müssen, „dass das im geplanten Kraftwerk genutzte Wasser (...) schon wegen eines allenfalls größeren Gefälles durchaus besser genutzt werden kann.“

In aller Klarheit: Die Taschach-Variante ist eine reine Täuschungs-Variante. Sie gibt energiewirtschaftlich keinen Sinn und sie wäre eine Verschleuderung des vorhandenen Potentials.
Die fast 50 prozentige Reduzierung des Gefälles (gegenüber den Speicherstandorten Rifflsee oder Rofental) kann nur der bekannte Rechenkünstler und Energiexperte Wallnöfer in einen nur fünf bis sechs prozentigen Leistungsverlust umdeuten (Tiroler Tageszeitung, 11.2.2006).

Nach wie vor geht es nur um den Rifflsee und um das Rofental als Speicherstandorte.
Mit dem Taschach-Bluff wollen die Hofherr-Leute die Pitztaler in Gespräche hineinziehen, an deren Ende nach ihrer Strategie ein künstlich überstauter Rifflsee stehen soll. Dammhöhe: 115 Meter. Fassungsvermögen: 89 Millionen Kubikmeter.
Wie heißt es auf der Homepage von Hofherr Communikation:
„Mit gezielten Botschaften entwickeln wir Bilder in den Köpfen der Menschen. Wir agieren dabei nach einem eigenen Schema ...
Eröffnung – Taktik – Angriff – Matt“

M.W.
   
     
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