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Zwei Wasserkraftheuchler der besonderen Sorte [31.03.2006] Manchmal schneit es auch noch Ende März, will sagen, schneit es einem auch noch Ende März hübsche Dinge ins Haus. Vergangene Woche hat sich der ganze Landtag vor lauter Abscheu vor der Atomenergie fast nicht mehr „eingekriegt“. Aber nicht wegen der Praxis, daß die TIWAG 50 Prozent Atomstrom an uns ausliefert. Nein, nur allgemein und überhaupt. Und um daraus ein Argument für neue - mit Atomstrom betriebene – Pumpspeicherkraftwerke in Tirol zu deichseln. Die Tiroler Tageszeitung hat die Diskussion im Landtag so zusammengefaßt: „Die Atomenergie ... könne ‚nach derzeitigem Wissens- und Technikstand weder als nachhaltig noch als sicher’ bezeichnet werden. Landtagspräsident Helmut Mader sprach schlussendlich von einer ‚erfreulichen Willensbildung im Landtag’.“ (23.3.2006) Nun ist mir, und das habe ich mit dem Hereinschneiben gemeint, soeben ein nettes Brieflein ebendieses Helmut Mader zugegangen, das beweist, daß dieser Gaukler mit vollem Recht Obergaukler des Hohen Hauses ist. Alt, aber gut (daß ich’s habe)! Netterweise zieht Mader auch gleich noch alle 134 Betriebsräte der Tiroler Wasserkraft in den AKW-Strudel hinein. „Viel dümmer kann man sich das eigene Haus nicht zusammenschlagen.“ Wer sagt’s? Vom einen Heuchler zum nächsten ist es nicht weiter als vom Landtagspräsidenten zum Nationalratspräsidenten. Der weiß auch immer, welche Methode der Energiegewinnung gerade die umweltfreundlichste ist. So gibt es für Andreas Khol in der laufenden Kraftwerksoffensive der TIWAG überhaupt keinen Zweifel: „Ich bin ein Befürworter der Wasserkraft. Als vehementer Gegner der Atomkraft kann ich nur für neue Wasserkraftwerke in Tirol sein." (TT, 12.2.2005) Und keinen Zweifel gab es für ihn auch schon zwanzig Jahre früher: „Keine Methode der Energiegewinnung belastet die Umwelt weniger als die Atomenergie. Gäbe es Volksaktien für Zwentendorf, ich würde sie kaufen.“ (Andreas Khol, 1985, in einer AKW-Propagandapublikation des Instituts für Wirtschaft und Politik, herausgegeben von Ferdinand Manndorff) M.W. |
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