|
Wer kennt die „Tiroler Kinderwelt“ von Landesobmann Dominik Schrott? [24.08.2018]
2015 wurde – zumindest auf dem Papier, auf dem Zeitungspapier – ein Tirol-Ableger der ÖVP-Vorfeldorganisation „Kinderwelt“ gegründet. Von der Jungen ÖVP Tirol unter deren Obmann Dominik Schrott, der sich gleich auch zum Landesobmann der „Tiroler Kinderwelt“ ernannte und seinen JVP-Landesgeschäftsführer Matthias Weger zum Kinderwelt-Landesgeschäftsführer und den JVP-Landessekretär Simon Ewerz zum Kinderwelt-Landessekretär bestellte. Früh übt sich Ämterkumulierung. Auch wollte man unter sich bleiben. Außerhalb des kleinen Klüngels musste ja niemand etwas davon erfahren, was man da so macht oder eben nicht macht. Bis heute ist facebook-auf facebook-ab nicht eine Aktivität des Vereins bekannt.
Egal: Bereits 2016 schob das Land Tirol der JVP über das JUFF-Budget 2000 Euro unter dem Titel „Tiroler Kinderwelt“ zu. Vom Bund, der in den vergangenen Jahren die aus dem Österreichischen Jungvolk hervorgegangene bundesweite „Kinderwelt“ stets mit 36.336 Euro jährlich gefördert hat, dürfte Schrotts Tirol-Ableger auch anteilig bedient worden sein. Es ist auch nicht auszuschließen, dass der „Tiroler Kinderwelt“, sprich der Jungen ÖVP Tirol unter Titeln wie Jugendarbeit oder Jugendbildung weitere Landesmittel zugeflossen sind. Woher nähme sie sonst die Summen, von denen weiter unten die Rede sein wird?
Bezirksblätter, 26.2.2015
Wer ist die „Kinderwelt Tirol“?
Dominik Schrott besitzt in der Scheuchenstuelgasse 12 G1 in Innsbruck (Höttinger Au) eine Wohnung. Schließlich hat er bei seinen Mini-Jobs als Pressesprecher des AAB Tirol und vor allem als PR-Mann des Österreichischen Bob- und Skeletonverbandes immer gut verdient. Unter derselben Adresse ist auch die ominöse „Tiroler Kinderwelt“ oder „Kinderwelt Tirol“, wie sie wechselweise heißt, untergebracht. Zumindest als Briefkasten.
Wie gesagt, der Schrott-Verein ist nach der abgefeierten Gründung 2015 niemals öffentlich in Erscheinung getreten. Falls Schrott irgendeine Aktion gesetzt hätte, und sei es im hintersten Winkel Tirols, hätte er als ihr Landesobmann und Untervermieter sicher mit unzähligen Selfies auf sämtlichen Kanälen (Facebook, Twitter, Instagram, Bezirksblätter) davon Kunde getan.
Aus Schrotts Selbstbeschreibung auf dem Portal LinkedIn
24.000 Euro woher und wofür?
Umso erstaunlicher, dass die „Kinderwelt Tirol / Dominik Schrott / Scheuchenstuelgasse 12 G1 / 6020 Innsbruck“ Schrotts Wahlkampfagentur Smart Ventures, deren Angestellter er zu dieser Zeit ist, im Juli 2017, also mitten in seinem Vorzugsstimmenwahlkampf, den Auftrag zur Erstellung einer Kinderwelt-Webseite erteilt. Die es bis heute, 13 Monate später, nicht gibt und die vielleicht auch gar nie geplant war. Für die aber bereits im August 2017 in einer ersten Tranche 12.000 Euro von Schrotts Kinderwelt zu Schrotts Wahlkampfagentur geflossen sind und bis Ende 2017 noch einmal ein Betrag in derselben Höhe, somit 24.000 Euro, für welche keine Leistung ersichtlich ist.
Woher die 24.000 Euro gekommen sind und wofür sie wirklich verwendet wurden, darüber kann man spekulieren. Die beiden Fragen beantworten kann uns nur Dominik Schrott, der wohl eher kurz Abgeordneter war.
PS.: Nein, das war noch nicht die Geschichte, auf die viele warten.
Nachtrag:
Schrott und sein Fake-Konzept für die „Tiroler Kinderwelt“
Schrott legt heute als Reaktion auf meinen Artikel über die 24.000 Euro seiner „Kinderwelt“ an seine Wahlkampfagentur „Smart Ventures“ ein Konzept für eine angebliche, im Voraus bezahlte Wander-App vor, die jetzt plötzlich Ende September 2018 (nach der Wandersaison) vorgestellt werden soll.
Diese „Projektbeschreibung“ ist zu größten Teilen wortwörtlich abgeschrieben worden: Fake-Konzept
|