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Kuhn-Dissertation enthält „ein perfides Plagiat“, sagt der bekannte Plagiatsforscher Stefan Weber [04.04.2018]
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie auch schon vor dem Internet-Zeitalter und bloßem Copy & Paste betrogen wurde“, wundert sich Weber. „Markus Wilhelm hat mir seine Unterlagen in Sachen Kuhn-Dissertation zur Verfügung gestellt. Es handelt sich hier um ein wissenschaftsgeschichtlich höchst interessantes, perfides Plagiat. Die Autorschaft der gesamten Dissertation steht damit in Frage. Wir müssen nämlich weg von dem Denken: 'Wenn 10 Seiten abgeschrieben sind, heißt das, die übrigen 170 sind sauber.' Nein, es heißt nur, es wurde bisher noch nicht mehr gefunden.“
Und Medienwissenschafter Weber weiter: „Kuhn hat hier sehr perfide betrogen, denn er konnte ja zitieren und hat ja auch Quellen angegeben. Die Quelle Heinemann hat er aber bewusst unterschlagen. Dieses Plagiat betrifft den Kern der Arbeit. Wer so abschreibt, der hat das natürlich nicht bloß auf ein paar Seiten gemacht, das würde allen Erkenntnissen über den Schreibprozess widersprechen. Entweder, man ist Abschreiber oder Selbstschreiber. Juristisch betrachtet, verjähren Plagiate in Doktorarbeiten im Vergleich zur Verwaltungsübertretung des Titelmissbrauchs nicht.“
Plagiat-Dokumentation
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