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Er gibt es immer billiger [12.10.2009]
Bekanntlich ist die Wirtschaftlichkeit eines Sommerkraftwerks am Matreier Tauernbach von Experten stark in Zweifel gezogen worden. Bei nur 2200 Volllaststunden im Jahr (von 8760) sprechen die Fachabteilungen Wasserwirtschaft und Energiewirtschaft im Landhaus von fehlender Sinnhaftigkeit des Projekts, ja sogar von Erlösdefiziten (hier).
Aber weil Bruno "Das weiß ich nicht" Wallnöfers Ablaufdatum unablässig näherrückt, muss er (sich) an diesem möglichen Rettungsanker festhalten. „Ich baue keine unwirtschaftlichen Kraftwerke“, sagt er zur Kleinen Zeitung (25.9.2009), und spricht damit einmal überraschender Weise die Wahrheit. Er baut nämlich überhaupt keine.
Den Spitzenbeamten im Landhaus lässt der Noch-TIWAG-Chef ausrichten, sie seien schlicht „von falschen Voraussetzungen ausgegangen und somit zur falschen Schlussfolgerung gekommen“ (Osttiroler Bote, 10.9.2009). Diese hatten nämlich tatsächlich angenommen, dass ein Jahr aus zwölf Monaten und nicht nur aus dreien im Sommer besteht, in denen „in Tirol ohnehin Überschüsse produziert werden“ (Stellungnahme des Amtes der Tiroler Landesregierung zum TIWAG-Projekt am Tauernbach). Wallnöfer, „einer der hervorragendsten Energieexperten Europas“ (van Staa), weiß es besser: „Die Frage der Wirtschaftlichkeit können die Beamten im Landhaus getrost uns überlassen.“ (TT, 29.9.2009)
Das Tauernbachprojekt der TIWAG wird immer noch wirtschaftlicher
Da an der ungünstigen Wasserführung des Tauernbaches nicht zu rütteln ist, muss die Wirtschaftlichkeit vom anderen Ende her argumentiert werden. Sie ist klarer Weise umso eher gegeben, je niedriger die Errichtungskosten sind. Während TIWAG-intern von 120 Millionen Euro Investitionskosten ausgegangen wird (Konzept „Entschädigungsvertrag" vom 10.8.2009) hat man diese für die Öffentlichkeit schon in der ersten Präsentation im März 2009 auf 110 Millionen herunter“geschätzt“:
Um zehn Millionen billiger (sind ja nur 137 Millionen Schilling!): Präsentationsfolie 8 „Projekt Neubau Kraftwerk Tauernbach“ (26.3.2009)
Für die Vorstellung im Matreier Gemeinderat Ende September 2009 ist das sonst völlig unveränderte TIWAG-Projekt nocheinmal um zehn Millionen herunter“geschätzt“ worden:
Nocheinmal um zehn Millionen billiger (nocheinmal 137 Millionen Schilling!): Präsentationsfolie 8 „Projekt Neubau Kraftwerk Tauernbach“ (28.9.2009)
Wenn das so weitergeht mit den billigen „Argumenten“ Wallnöfers und wir noch ein wenig zuwarten, dann werden am Schluss seine Pläne, ein Sommerkraftwerk am Tauernbach zu errichten, ganz umsonst gewesen sein.
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