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Die TIWAG hat „Tirol im Visier“ und zielt eingestandenermaßen „below the line“ [31.01.2005] In den nächsten Tagen wird sich, versteckt in Stadtblatt und Bezirksblatt, ein vom Land Tirol in Auftrag gegebenes Propagandamachwerk in jedes Büro und in jedes Wohnzimmer dieses Landes zu schwindeln versuchen. Es wird sich selbstverräterisch „Tirol im Visier“ nennen, und man wird ihm sofort ansehen, daß es genau das auch hat: vom Malfontal am Arlberg bis zum Winkeltal im Villgraten. Es handelt sich dabei um die offizielle „Bürgerinformation des Landes Tirol“, also um eine von uns Steuerzahlern gegen uns selbst bezahlte Beleidigung unserer Intelligenz. Vom Landeshauptmann - - - abwärts, hätte ich beinahe gesagt, aber viel abwärts geht’s da nicht mehr, vom Landeshauptmann angefangen also, will man uns hier allen Ernstes weismachen, daß man die Alpentäler zerstören muß, um sie zu retten: Wenn überhaupt, dann nur durch den sofortigen Bau von Pumpspeicherkraftwerken kann noch verhindert werden, daß die Ötztaler beim nächsten Sommerregen aus dem Tal hinausgeschwenzt werden! Und diese Propaganda-Lawine wird offiziell ausgerechnet von jenen fügsamen Landesbeamten losgetreten, die für die (Wildbach- und) Lawinenverbauung bezahlt werden. (Papier ist ja nach wie vor, trotz ständiger Forschungen in den modernsten Labors dieser Welt, das geduldigste je erfundene Material!) Dieses „Tirol im Visier“, das hier die Ängste der Menschen im Visier hat, erscheint als landesweite „Sonderpublikation“ jenes Tiroler Medienkonzernchens, in dem auch das Kundenmagazin „TIWAG aktuell“ zusammengestoppelt wird. Wofür es übrigens auch für andere Druckwerke aus demselben Haus, wie „Echo“ und „Saison“, stets einträgliche TIWAG-Werbeseiten gibt. Dabei hatte das Bezirksblatt früher, lange bevor es mit Aufträgen der TIWAG zugeschissen wurde, diese noch heftigst kritisiert. Von Seiten der Tiroler Landesregierung war für „Tirol im Visier“ zumindest bis vor kurzem Jakob Wolf zuständig, seines Zeichens Bürgermeister des Ötzidorfes und zuletzt im Rodel-Einsitzer ohne Steuermann mäßig erfolgreich. Seine Gemeindestube steht ja schon seit Jahren auf der Subventionsliste der TIWAG, und sein einziges Bestreben in Zusammenhang mit den Kraftwerksplänen im Ötztal ist es ohne Zweifel, auf dieser Liste sich weiter nach oben zu schleimen, in die höher dotierten Ränge. Sie haben nicht das Hochwasser im Visier, sondern uns! Damit unsere Dämme gegen neue Stromfabriken in den Hochtälern brechen, versuchen sie uns die Notwendigkeit solcher dort droben einzubleuen. Und sie drohen wie die vermeintlichen Autoritäten immer gedroht haben: Wenn ihr nicht folgt, liebe Kinderlein, liebe Pfarrkinderlein, liebe Landesvaterkinderlein, holt euch der Krampus, holt euch der Teufel, holt euch das Hochwasser! Mit sachlichen Argumenten wird die TIWAG keine einzige „Option“ durchbringen. Das weiß sogar sie. Da sehen ihre Karten schlecht aus. Ob's mit dreckiger Angstmache geht? Der soeben von der Agentur PPI United ausgefaßte fette Werbe-Etat der TIWAG zur Durchsetzung ihrer Kraftwerkspläne sieht „Above- and below the line“-Aktivitäten vor. Above wird sich nicht viel abspielen. Below the line, unter der Gürtellinie, müssen wir uns noch auf allerhand gefaßt machen. M.W. |
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