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Tagebuch Einträge 2004
[alle des Jahres 2004 auf einer Seite anzeigen]

2004-12-29
Ohne Zwentendorf wäre Österreich auch untergegangen!


2004-12-20
„Ein guter Tag beginnt mit …“ - einer schallenden Ohrfeige für die TIWAG!


2004-12-15
Unsere Kleine-Schwester-Homepage


2004-12-13
Wer hier die Miesmacher sind

2004-12-06
„Hinten nach reitet die dumme Urschl“ (Altes Tiroler Sprichwort)


2004-11-23
Zugesandt


2004-11-11
Zehn Lügen van Staas auf einen Satz


2004-11-08
„Im Ötztal ist eh alles schon hin!“


2004-11-03
TIWAG-Aufsichtsrat, aufwachen!


2004-10-30
Wie sich van Staa in den ORF hineingebrüllt hat


2004-10-25
„Option Naturns“ - Ätsch!


2004-10-22
Hermann Arnold ist wieder da!


2004-10-20
Die blanke Angst vor dem Widerstand im Ötztal


2004-10-18
TIWAG INTERN


2004-10-14
Ranking dietiwag.at


2004-10-12
Gedächtnisschwund


  Wer hier die Miesmacher sind   [13.12.2004]

Die TIWAG hat einen jammervollen Bericht vorgelegt. Eine einzige Klage, wie schlimm doch alles ist, zu einem Buch aufgeblasen, zu einem Drehbuch für den Weltuntergang.
Offenbar will der TIWAG-Vorstand die depressive Stimmung, deren Verbreitung er im Feldversuch im Betrieb bereits mit Erfolg erprobt hat, jetzt auf das ganze Land ausdehnen. Der Begleittext, mit dem der Galligste von den dreien den „Optionenbericht“ kürzlich im Radio zu promoten versucht hat (Radio Tirol, 4.12.04), zeigt: Hier ist die wirkliche no-future-Generation am Werk.
So hab ich mir das immer schon vorgestellt, daß der höchstbezahlte Landesbedienstete die Zukunft in den Dreck zerrt und Endzeitstimmung im Lande verbreitet: „Es ist rasches Handeln geboten und es ist Gefahr in Verzug in ganz Europa.“
Daß von Amts wegen Greuelpropaganda ausgestreut und die Bevölkerung demoralisiert wird: „Wir stehen vor weltweit in dramatischem Umbruch stehenden Rahmenbedingungen.“
Es ist alles so entsetzlich! So trostlos! Es ist so schicksalhaft, verbreitet der Ober-„Obizahrer“: „Bis zum Jahr 2030 fehlen in Europa 600.000 MW, das sind bis zu 1000 Großkraftwerke, die errichtet werden müssen.“
In welcher Grottenbahn sind wir denn da? Versteht im ganzen großen schwarzen Landhaus niemand, wieviel Zukunft mit dieser Schwarzmalerei kaputt gemacht wird? Sollte man so einen Katastrophenpropheten wirklich alles niedermachen lassen: „Die Versorgung wird schwieriger, weniger stabil, wird teurer.“
Den Schaden, den die TIWAG dadurch anrichtet, daß sie mit unserem teuren Geld solche Horrorszenarien in die Bevölkerung hineinträgt, kann keine 400 MW-Pumpenturbine aufwiegen: „In Europa hat man seit mehr als zwanzig Jahren den Kraftwerksbau vernachlässigt.“
Politik könnte man ja auch verstehen als eingreifendes Handeln und nicht als bloßes lautklatschendes Zusammenschlagen der Hände über dem Kopf: „Der Verbrauch in Tirol steigt jedes Jahr um 120 Millionen Kilowattstunden, jedes Jahr noch einmal weiter.“
Diese offenbar schicksalsgegebene Steigerung kann wohl nur ein Beamter so hinnehmen, der auf seine eigenen Biennalsprünge fixiert ist. Und nichts als Weinerlichkeit verbreitet: „Der Kraftwerkspark ist überaltert.“ Und nichts als Wehklagen: „Wir sind in einer schwierigen Situation.“ Und nichts als Pessimismus: „Die energiewirtschaftliche Frage wird die große Frage des 21. Jahrhunderts.“ Und nichts als Panikmache: „Der Irrweg steigender Importe schränkt die volkswirtschaftliche Autonomie ein.“
Nein, die Zukunft ist nicht schlecht. Nein, die Zukunft führt nicht in die Katastrophe. Dorthin führt höchstens diese Politik (siehe Transitpolitik!). Und die ganze Griesgrämigkeit der Landesregierung ist in diesen TIWAG-Gruselbericht eingeflossen: „Tirol ist zum Stromimportland geworden.“ Eine Gesellschaft kann auch am Krankjammern zugrunde gehen: „Es stehen stagnierende Erzeugungskapazitäten einem Jahr für Jahr steigenden Stromverbrauch gegenüber.“ Oder sich zu Tode fürchten: „Die TIWAG würde schwächer werden und irgendwann ein Übernahmekandidat für ausländische Konzerne werden.“

Ein großer Teil der Bevölkerung sieht trotz einer madigmachenden Regierung die Zukunft noch positiv. Sieht sie bunt und nicht schwarz. Wir haben volle Hoffnung und nicht volle Hosen. Für die Menschen auf der herübigen Seite ist ein Sonnentag kein verlorener Speicherauffülltag und ein herabstiebender Wasserfall ist ein Quell heller Freude und nicht ein Grund zum Grämen wegen zweieinhalb Megawatt verlorener Leistung.
Die Erde ist kein Jammertal, das man vorne zumauern und aufstauen müßte. Sie ist mehr so wie das Sulztal: voller Farben! Grün wie die üppigen Schafweiden, blau wie der quirlige Fischbach, rot und weiß wie die Tiroler Fahne bei der Amberger Hütte.
M.W.

   
     
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