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„Im Ötztal ist eh alles schon hin!“ [08.11.2004] So steht es mehrfach im Forum dieser Seite. Ist diese Ansicht richtig? Ja. Haben jene, die damit eine TIWAG-Kraftwerkskette im Ötztal befürworten, recht? Nein. Es sieht scheußlich aus mitten in Sölden und in Gurgl. Und die zerschnittenen Wälder! Die verdrahteten Hänge! Die geschundenen Schiberge! Der industriell bewirtschaftete Gletscher! Und diese Katastrophe, die Ötzidorf heißt, mit dem tiwagbeleuchteten Stuibenfallrest dahinter! Diese Wellnessfabrik in Längenfeld! Und und und! Es ist zum Ko…!, wirklich zum Ko…!, zum Konsequenzen-ziehen! Nicht obwohl schon so viel zugrunde gerichtet ist, wehren sich viele Leute im Ötztal, sondern weil schon so viel zugrunde gerichtet ist. Keine Frage, es tut einem Auswärtigen, der durch diese verunglückten Orte fährt, halt einmal weh, das zu sehen. Einmal. Uns, die wir hier leben, immer. Jeden Tag. (Auch denen, die es nie zugeben würden.) Ja, hier ist vieles hin. Und vieles noch heil. Man braucht sich nur umzudrehen, auch in Obergurgl und in Sölden. Ein paar Minuten abseits der Zentren ist man gerettet. Das sind unsere Rückzugsmöglichkeiten, die uns den Massentourismus erträglicher werden lassen. Und die wollt ihr uns nehmen? Und die lassen wir uns nicht nehmen! Jene, die im Forum die unbestreitbaren Naturzerstörungen im Ötztal beklagen und dem dann mit Staudammbauten, Wasserschlössern, Überleitungsstollen, Druckschächten, Steigschächten, Ausbruchsdeponien, Großkraftwerksblöcken und einer 380 kV-Freileitung noch eins draufsetzen wollen sind, sind völlig unglaubwürdig. Oder schizophren, wenn sie kritisieren, was alles schon hin ist, und auch dem Rest noch den Garaus machen wollen. Entweder es sind solche, die sowieso für das Zuklotzen der Landschaft sind, dann brauchen sie den heutigen Grad der Verhunzung nicht zu bedauern, oder es sind solche, die wirklich gegen das, was im Ötztal schon angestellt worden ist, sind, wirklich!, dann können sie aber auch nicht für die Potenzierung der Zerstörungen sein. Aus Unehrlichkeit heraus kann man keine guten Argumente entwickeln. Die Tatsache, daß im Ötztal schon unübersehbar übler Frevel an der Natur begangen worden ist, spricht einzig und allein g e g e n die größenwahnsinnigen Pläne der TIWAG. M.W. |
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