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So werden bei uns die Gäste noch im Nachhinein von oben bis unten angeschmiert [23.03.2020]
Herr S. war vom 8. bis 15. März auf Skiurlaub in Sölden. Von zuhause aus ersucht er am 17. März, nachdem er erfahren hat, dass sich in dieser Zeit dort Gäste und Mitarbeiter mit Covid-19 angesteckt haben, den TVB „Ötztal Tourismus“ um Aufklärung, „warum bis zum Saisonende am Sonntag den 15.3. keine Warnung herausgegeben wurde“.
Darauf hin erhält er ein Antwortschreiben voller Unwahrheiten:
(1) Wenn selbst der Tourismusverband hier einräumt, spätestens am 10. März über einen (ersten?) Sölder Corona-Fall informiert worden zu sein, warum hat er dann Gäste wie Einheimische auch acht Tage später immer noch nicht davon in Kenntnis gesetzt?
Der Bürgermeister behauptet, seinerseits erst am 13. März von einem ersten positiven Befund gehört zu haben. Wurde die Information auch an ihn nicht weitergegeben?
(2) Schlicht unwahr ist, dass die Gemeinde Sölden am 12. März „die Schließung aller Aprés-Ski- und Nachtlokale angeordnet“ habe. Die Verordnung kam vom Land Tirol und erging am 13. März 2020.
(3) Frei erfunden ist weiters, dass bereits am 13. März „fast alle Gäste Sölden bereits verlassen“ hätten. Wahr ist vielmehr, dass der Großteil am Samstag, 14. März abgereist ist, der Rest am 15. bzw. 16. März. Am Samstag und sogar noch am Sonntagvormittag liefen weiterhin die Bergbahnen und es herrschte reger Skibetrieb auf den Pisten. Es wurden am Sonntag sogar noch Tagesskipässe verkauft.
(4) Trotz der Anordnung vom Land, Aprés-Ski- und Nachtlokale zu schließen, hielten solche nicht nur am 13. März, sondern auch noch am 14. März teilweise offen.
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