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Die Lügenspirale

Warum müssen wir uns vom jetzigen TIWAG-Vorstandschef Wallnöfer ein ums andere Mal vorlügen lassen, daß „Strom kein Mascherl hat“ und „wir nicht nachverfolgen können“, wieviel Atomstrom ins Land kommt und „es für das Tiroler Netz durchgerechnet nur 10,9 Prozent“ seien? (Tirol Heute, 29.10.2005) Warum darf uns der frühere TIWAG-Vorstands-Chef Hönlinger ungestraft die Lüge auftischen: „Der Kernkraft-Anteil des an heimische Kunden gelieferten Stroms liegt bei 8,46 Prozent.“ (TT, 10.10.2003)?
Ganz profan gefragt: Was soll man wirklich mit einem Bruno Wallnöfer machen, der gegen sein besseres Wissen eine lupenreine Falschaussage hinlegt? „Tirol hat als Alleinstellung Wasserkraft und muß nicht Öl, Kohle, Gas oder gar Uran zur Stromgewinnung verbrennen.“ (Tiroler Tageszeitung, 9.4.2005)
„Jede Lüge", sagt ein altes Sprichwort, „zieht zehn andere nach sich."

Während Kernenergie weltweit 16 Prozent zur Stromversorgung beiträgt, haben wir im angeblichen Wasserkraftland Tirol einen weit höheren Anteil. Die Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerke RWE, die Energie Baden-Württemberg (EnBW) und EON haben den sauberen Strom aus unserer Wasserkraft und wir ihren schmutzigen aus deren Produktion. Der Name „Tiroler Wasserkraft“ ist für die Tirolerinnen und Tiroler nur Hohn und Betrug. Wenn die TIWAG mit den wirklichen Zahlen herausrücken würde, könnte man sehen, daß wir in Tirol zu bestimmten Zeiten auf einen Atomstromanteil von sechzig Prozent und darüber kommen. Ein weiterer Ausbau der Wasserkraft würde bedeuten, daß wir noch mehr saubere Wasserkraft exportieren und noch mehr dreckigen Strom (aus dem süddeutschen Raum, wo Kernkraft dominiert) importieren würden.

Die TIWAG-„Partner“ RWE (Kaunertal), EnBW (Sellrain-Silz) und EON (Sellrain-Silz), die zu den größten Atomstromkonzernen Europas gehören, verkaufen den „natürlichen Strom aus Wasserkraft“ aus Tirol hochpreisig als „AquaPower“ (EON), „NaturEnergie“ (EnBW) und „private nature“ (RWE).





In Wahrheit ist jedoch der gesamte im Kraftwerk Kühtai erzeugte Strom umgewälzter Dreckstrom aus Kohlekraftwerken und vor allem Atomkraftwerken. Indem also meist mittels solchen Atomstroms der Finstertalspeicher bis zu neunmal pro Jahr mit dem Wasser aus dem Kühtai vollgepumpt wird (Höhenunterschied: ca. 400 Meter), das heißt mit einem um ein Drittel höheren Arbeitsaufwand an Atomenergie beim Pumpen als dann beim Abarbeiten sogenannte Energie aus Wasserkraft gewonnen werden kann, haben wir es beim Strom aus dem Kühtai sozusagen mit verdichtetem, eingedicktem, konzentriertem Atomstrom zu tun. Die Schadstoffe aus ca. 550 GWh fürs Pumpen eingesetztem Dreckstrom werden dabei in den nur mehr erzeugten ca. 420 GWh komprimiert.
Da hilft das schönste Schönreden und das weißeste Weißwaschen nicht.

12.2.2006

Teil 5: Die Antwort-Kampagne

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