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Wie wenig so eine Eidesstattliche Erklärung von Hans Peter Haselsteiner doch wert ist
In seiner Klage gegen mich behauptet der von uns mäzensierte Mäzen der Festspiele Erl steif und fest, er habe nichts mit einer Parteienfinanzierung der Tiroler Volkspartei zu tun, mehr noch: Er habe diese niemals gesponsert. Er gibt für dieses Niemals sogar noch eine „Eidesstättige Erklärung“ bei Gericht ab. Dummerweise.
Schon lange die gängigste quasi legale Methode, eine Partei finanziell zu unterstützen, ist es, serienweis‘ Inserate in Parteipublikationen zu schalten, auch völlig sinnlose, komplett losgelöst von einem anzusprechenden Zielpublikum und von einem für das ausgegebene Geld erhaltenen Werbewert. Es geht rein um das Sponsoring einer Partei, deren Politik einem gut oder nützlich erscheint.
Für genau diese Form unternehmerischer Parteienförderung ist auf der einen Seite die ÖVP Tirol und auf der anderen Hans Peter Haselsteiner mit seinen Baufirmen das beste Beispiel, auch wenn sein Anwalt dies in der Klagschrift vehement bestreitet.
Nachdem Haselsteiner in die Baufirma Ilbau (Spittal/Drau) eingeheiratet und die Geschäfte dort Anfang der 70er Jahre übernommen hatte, bemühte er sich sehr bald – zunächst über verschiedene Arbeitsgemeinschaften, die er anführte, - auch in Tirol Fuß zu fassen. Lukrativ waren vor allem Aufträge der öffentlichen Hand: Brücken, Umfahrungen, Tunnels, Autobahnteilstücke, Schnellstraßen etc. Für uns dokumentiert hat Haselsteiner diese Anfänge durch Werbeeinschaltungen unter anderem im Urlauber-Magazin „Tirol - immer einen Urlaub wert“, das von der Heimatwerbung, damals ein Unternehmen der Tiroler Volkspartei, herausgegeben wird.
Haselsteiners „Arbeitsgemeinschaft ATO“ sponserte auch „Signale“, das Mitgliedermagazin des AAB Tirol, des Arbeiter- und Angestellten-Bundes der ÖVP,
und besonders üppig die „information“, das parteiinterne Monatsheft für die Funktionäre der ÖVP:
Es ist nicht ganz klar, wie viele ÖAAB-ler sich nach diesen Inseraten bei Haselsteiner Tunnels bestellt haben und welcher kleine ÖVP-Funktionär auf diese Einschaltungen hin bei ihm Lawinengalerien geordert hat.
Nur zur Erinnerung:
In Eidesstättigen Erklärungen sollte man keine falschen Angaben machen.
Wie oft ist „niemals“?
Wenn man bedenkt, dass Haselsteiner die Tiroler Volkspartei niemals gesponsert hat, dann ist niemals doch ziemlich oft. Wie häufig ist dann erst dauernd!
Mitte der 90er Jahre übernimmt die Holdinggesellschaft der Ilbau mehrheitlich die STUAG und 1999 dann zur Gänze. Und was sehen wir? Dass Haselsteiners STUAG den ÖVP-Bauernbund mit Inseraten sponsert via Bauernkalender und die Tiroler Volkspartei mit solchen in ihrem Spendenkeilermagazin ihrer Heimatwerbung.
Man möchte gerne wissen, wie viele Tiroler Bauern auf diese Werbeseiten hin bei der STUAG Sportstätten in Auftrag gegeben haben und Tirol-Urlauber sich von ihr Landesstraßen errichten haben lassen.
Nur so nebenbei: Hier hätte „niemals“ gepasst. Haselsteiner wählt nämlich niemals Günther Platter, weil der Unternehmer aus Wien seinen Hauptwohnsitz in Seeboden am Millstättersee hat und in Tirol gar nicht wahlberechtigt ist.
Aber weiter: Hinter dem ganzen Firmensammelsurium Haselsteiners steht zu dieser Zeit schon die STRABAG, in der 2000 dann auch alle vorher genannten Unternehmen aufgehen. Und auf geht’s dann auch mit den Inseraten der STRABAG in den Publikationen der Tiroler Volkspartei. Man denkt hier unweigerlich an Fred Sinowatz, Kurt Waldheim und dessen Pferd und nimmt zur Kenntnis, dass Hans Peter Haselsteiner niemals die Tiroler Volkspartei gesponsert hat, sondern dass es immer nur sein Geld war, das die Tiroler Volkspartei gesponsert hat.
Wie hier zum Beispiel via Heimatwerbung:
Damit kein Zweifel aufkommt, wohin das von der Heimatwerbung eingesammelte Geld dann fließt, hier eine Seite aus einem alten Kassabuch Robert Fialas, zu dieser Zeit gleichzeitig Chef der Heimatwerbung und Landesparteisekretär der Tiroler Volkspartei.
Südtirolerplatz 6/V: An derselben Adresse wie die Heimatwerbung befindet sich lange Zeit auch die Parteizentrale der ÖVP Tirol.
Nur ein Beispiel noch, bevor es langweilig wird mit Hans Peter „Niemals“ Haselsteiner: In Serie sponsert seine STRABAG nach 2000 auch den Tiroler Bauernbund, die wichtigste Teilorganisation der Tiroler Volkspartei.
Damit dürfte die Frage der Glaubwürdigkeit dieses Platter-Wählers aber Niemals-Volkspartei-Sponsors geklärt sein. Mögen andere sich mit den juristischen Folgen so einer „Eidesstättigen“ befassen.
11.4.2018
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