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Die TIWAG sitzt auf Bergen von Dokumenten, die sie schwer belasten
Die dem SS-Reichsführer Heinrich Himmler unterstehende und von der SS geführte Deutsche Ansiedlungsgesellschaft hat ab 1941 in Haiming zwanzig Hektar Bauerngrund requiriert, um dort Wunderwaffen für den Vernichtungskrieg zu entwickeln, getarnt als Kraftwerksbau. Fakt.
Die TIWAG, in der Bedrängnis, diese Grundstücke restituieren zu müssen, hält die Akten zurück, die sie zur Rückgabe verpflichten.
„Seitens der TIWAG wird auf die Bereitschaft verwiesen, bei Vorlage neuer, noch nicht bekannter Unterlagen die Rechtsposition zur Frage des Rückkaufsanspruches – ergebnisoffen – anwaltlich überprüfen zu lassen.“
Presseklärung des TIWAG-Vorstands
Das TIWAG-Archiv ist gerammelt voll mit unzählbaren Beweisstücken, die sie schwer ins Unrecht setzen. Da braucht niemand von außen etwas „vorzulegen“, damit sie das dann großherzig „ergebnisoffen“ und bloß „anwaltlich“ prüfen lässt. Auf die Aktenschränke!
Hätte die TIWAG sie entlastende Dokumente, so würde sie diese längst vorgelegt haben, statt sich wegen der Nazi-Gründe durch die internationale Presse fotzen zu lassen, von Times bis La Stampa und von Expressen bis zur Süddeutschen Zeitung (hier).
Die TIWAG schützt noch immer vor, es sei ja nur um „die Errichtung eines im allgemeinen Interesse stehenden Kraftwerks“ gegangen und „die Beschaffung des hiezu notwendigen Geländes hat nicht nationalsozialistischen Zielen gedient“. Ihr eigenes umfangreiches Archiv spricht eine ganz andere Sprache.
Die SS hat „nicht nationalsozialistischen Zielen gedient“? Der Einsatz von 1400 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen auch nicht? Und der hier gebaute Windkanal für die Erprobung des Blitzbombers Me 262?
Die Nazis hatten mit den Nazis nix zu tun? Wie ahistorisch, wie geschichtsverdrehend ist das denn!
Wir schreiben 2017!
Hier befanden bzw. befinden sich die Giftschränke der TIWAG: WTK-Archiv (Ötztal-Bahnhof, Waldstraße 15), Archiv der Studiengesellschaft Westtirol (Wilhelm-Greil-Straße 21), TIWAG-Zentralarchiv (Duilestraße 23-27, Wilten)
Der historische Fußabdruck der TIWAG
Die TIWAG hätte 70 Jahre Zeit gehabt, ihr dunkelbraunes Erbe aufzuarbeiten, Unrecht Gut zurückzustellen, bevor sie – jetzt – von der Vergangenheit endgültig eingeholt wird.
In der Auseinandersetzung mit den Nachfahren der ehemaligen Haiminger Eigentümer unterdrückt die TIWAG ganze Regalmeter an Unterlagen, welche die Zwangsabtretungen bescheinigen und die Rückgabeansprüche zweifelsfrei bestätigen.
Darf man Beweismittel vorenthalten, darf gar ein Landesunternehmen Urkunden unterdrücken?
Strafgesetzbuch
Die Dokumente, auf denen der TIWAG-Vorstand und der TIWAG-Eigentümervertreter (noch) draufsitzen, sind hochgiftige Papiere. Wenn sie diese nicht herausrücken, wird der Streitfall Haiming zum Kriminalfall.
Hätte die Gerichtskommission von 1949, die - knapp - mit zwei zu einer Stimme gegen die Rückgabe an die vormaligen Besitzer entschieden hat, auch nur einen Teil der toxischen WTK-Akten gesehen, hätte sie ohne jeden Zweifel anders entschieden; richtig.
6.3.2017
Mehr:
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im Forum diskutiert.
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