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Der „Fall Area 47“: Perfekte PR-Arbeit. Aber halt nur PR-Arbeit.
Der Halligalli-Freizeitpark Area 47 hat über Jahre hinweg gewohnheitsmäßig Asylwerber aus den Kriegsgebieten Somalia, Afghanistan, Syrien und Irak illegal beschäftigt. Zwischenzeitlich geht es offenbar um mehr als 10.000 Stunden á 3,00 €. Nachdem das hier aufgedeckt wurde, gab es noch am selben Tag eine schön geschriebene Presse-Aussendung der Geschäftsführung, in der sie ihre Straftaten schöngeredet hat. Eine fast perfekte PR-Arbeit.
Fast perfekt deswegen, weil unter „Dokumenteigenschaften“ der elektronisch versandten Area-Stellungnahme dummerweise Roman Polak als deren Verfasser aufscheint, der Inhaber der Imster PR-Agentur Polak Mediaservice.
Was der Krisenmanager Polak hier alles zugibt, ist noch im Juni dieses Jahres vom Geschäftsführer der Area samt und sonders in Abrede gestellt worden:
Bezeichnender Weise aber hat die Area - unmittelbar nachdem sie versucht hatte, mich anzulügen – Selbstanzeige bei den Behörden erstattet. Zu spät freilich, und damit, was die diversen Strafverfahren betrifft, unwirksam, weil gleichzeitig mit der Info an mich bereits vier Tage vorher eine anonyme Anzeige an Finanzpolizei, Bezirkshauptmannschaft und Tiroler Gebietskrankenkasse ergangen war.
Auch ist die Selbstanzeige äußerst unvollständig und bezieht sie sich nur auf die jüngste Vergangenheit. Tatsache aber ist, dass die Ausbeutung der Kriegsflüchtlinge im Funpark über Jahre üblich war, das heißt, bereits zu Zeiten, als es die Soziale Dienste GmbH noch nicht gab und die Flüchtlingsbetreuung noch Sache des Amtes der Tiroler Landesregierung war. Offenbar geschah es auch mit Wissen der dort Verantwortlichen. Ein damaliger Mitarbeiter in der Flüchtlingsbetreuung sagt zum „Fall Area“ heute:
„Dass man bei dieser Tätigkeit auch am Rande mitbekommt, dass nicht nur öffentliche Gebietskörperschaften für gemeinnützige Tätigkeit sorgen, sondern sich auch Private an dieser Form der Beschäftigung ‚bedienen‘, ist leider auch Realität.“
Von der TT vertuscht
Die Tiroler Tageszeitung hat die Stellungnahme brav reportiert ohne die Fragen, die zu stellen gewesen wären, zu stellen (hier). Schließlich ist sie seit Jahren Geschäftspartner der Area 47, erhält für hilfreiche Berichterstattung laufend Eintrittsermäßigungen für ihre Abonnenten.
Damit nicht genug. Die TT, konkret der zuständige Ressortchef Peter Nindler, hatte nachweislich vom Zeitpunkt der anonymen Anzeige an Kenntnis von der illegalen Flüchtlingsarbeit in der Area 47 und hat …, und hat …, und hat, fast möchte man sagen: natürlich, den Skandal mit Schweigen zugedeckt.
Die anonyme Anzeige an bh.imst@tirol.gv.at, post.finpol-fpt64@bmf.gv.at und tgkk@tgkk.at vom Juni dieses Jahres war „bcc“ auch an info@dietiwag.org und peter.nindler@tt.com ergangen (nachträglicher Screenshot des Anzeigers vom 27.9.2016).
Die Stellungnahme der PR-Agentur
3.10.2016
Hier wird im Forum über den „Fall Area 47“ diskutiert.
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