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Eine Zeitungshure namens „Echo“

Die Murdochs sind überall. Auch in Tirol.
Sie heißen hier anders. Sind klein. Aber genauso gierig und genauso brutal. Richten ihre Berichterstattung oder Nichtberichterstattung genauso nach dem Geld, das fließt. Und setzen genauso beinhart auf Erpressung, damit es fließt.
Zum ersten Mal kann das hier dokumentiert werden für das „Echo“ und die einigen hunderttausend Euro, die das sogenannte Nachrichtenmagazin in den vergangenen Jahren der TIWAG abgepresst hat.

Der „Falter“ hat in seiner jüngsten Nummer ein paar Histörchen „über die medialen Zustände“ in Österreich zusammengetragen:




Jedes Verbrechen hat Name und Adresse.

Kommen wir vom Abstrakten zum Konkreten. „Echo“ nennt sich selbst „Tirols erstes Nachrichtenmagazin“, ist aber so ziemlich das Letzte. Seit auf dieser Homepage ein TIWAG-Skandal nach dem anderen aufgedeckt wird, also seit 2004, hat das „Echo“, das sich öffentlich recht gut als knallhartes politisches Medium, am Kiosk aber eher schlecht verkauft, nie auch nur ein Wort darüber verloren. Außer einmal, als es mich in Zusammenhang mit den hier veröffentlichten geheimen Cross-Border-Verträgen ganz TIWAG-wunschgemäß in einem ganzseitigen Kommentar heruntergeputzt hat:

„Der Homepage-Aktivist aus dem Ötztal … der selbsternannte Rächer scheinbar undurchsichtiger politischer Spielchen … der flammende Anführer … mit seinem wütenden Widerstand gegen das Establishment … seiner fast schon historischen Abneigung gegen das Landesunternehmen … seinem Widerstand gegen das System … Wilhelms blinde Entschlossenheit … die viel zitierte Homepage … ist Wilhelms Waffe, wie er sie einsetzt, wirkt zunehmend anarchistischer … (usw.)
Echo, April 2005

Die TIWAG war, wie übrigens auch die Hypo Tirol und die Innsbrucker Kommunalbetriebe, die ebenfalls das „Echo“, das heißt, dessen Maul, mit Anzeigenseiten ohne Ende stopfen, nie ein Thema. Außer in üppigen PR-Strecken. Das wurde von der TIWAG mit gelegentlich bis zu vier ganzseitigen Anzeigen pro Ausgabe (!) reichlich belohnt.



„Echo“-interne Aufstellung: Fast 200.000 Euro Schweigegeld von der TIWAG für die „Echo Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.“ im Jahre 2009

Der Ablasshandel zwischen dem Stromkonzern und der Zeitschrift muss, ob schriftlich fixiert oder unter Freunden augenzwinkernd paktiert, vorgesehen haben, dass das „Echo“ den riesigen Korruptionssumpf der TIWAG so weiträumig umgeht wie nur möglich. In diesem Sinne ist auch das Angebot der Geschäftsführerin des „Echo“-Verlages Birgit Steinlechner im Februar 2008, gerichtet an den „lieben Georg“ von der TIWAG-Agentur Hofherr Communikation, zu verstehen, in welchem sie Vorschläge für die weitere gute Zusammenarbeit macht und verrät, wie weit sie dafür zu gehen bereit ist:




Und wie immer, wenn es um schmutzige, wirklich schmutzige Dinge geht, die Agentur Hofherr mittendrin (ganzes Dokument ansehen)


Tirol ist eine mediale Sumpflandschaft

Dieser jahrelang gepflogene Deal wurde im Frühjahr 2008, wenige Wochen vor der Landtagswahl, von der TIWAG einseitig unterlaufen, als sie den üppig fließenden Annoncenstrom Richtung „Echo“ kurzfristig abgedreht hat.

Daraufhin ..., aber lassen wir das Dokument selber sprechen:



Und so war es dann auch.
„Echo“ ist in der nächstfolgende Ausgabe in meine „Spitzel, Detektiv und alle anderen Tiwag Geschichten“ eingestiegen:



Wilhelm wird als Belastungszeuge, dietiwag.org als Druckmittel missbraucht. Plötzlich gibt es in „Echo“ haufenweise „TIWAG-Skandale“: Detektivgeschichte, Spesengeschichte, Grundstücksgeschichte, Zuhältereigeschichte, Streitergeschichte usw. Erstmals und letztmals in der Echo-Ausgabe Mai 2008.

Nach dieser durchgeführten Erpressung ist alles wieder in Butter. Das heißt, läuft wieder wie geschmiert.
Am 8. Juni 2008 hatten die Landtagswahlen stattgefunden, bereits am 10. Juni saßen Wallnöfer, Steinlechner und Hofherr (nach einem Vorgespräch der beiden Letzteren am 23. Mai) zwei Stunden zusammen und erneuerten den alten schmutzigen Deal zwischen „Echo“ und TIWAG. Steinlechner hatte erreicht, was sie erreichen wollte. Sie war zurück am Futtertrog. Und konnte wieder aus dem Vollen schlürfen. Sie diktiert der TIWAG wieder den Preis für die Nichtberichterstattung: Zwei Anzeigenseiten für das Monats-„Echo“, eine halbe Seite monatlich für das Anzeigenblatt „Echo am Freitag“. Fürs erste.


Steinlechner-Schreiben an Hofherr vom 15.6.2008 (zum Vergrößern Seiten anklicken)

Seitdem ist in „Echo“ auch keine Zeile mehr über die TIWAG erschienen, geschweige denn eine kritische.


25.7.2011


Mehr „Echo“-Abgründe:

Das TIWAG-„Echo“
Die Tiroler Karikatur auf ein Nachrichtenmagazin
Kratzfuß vor der Volksbank Tirol
Wie schon der Name sagt: Das Echo ist kein O-Ton, sondern nur ein Widerhall


Reaktionen:


Falter, 27.7.2011 und derstandard.at, 27.7.2011


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