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Steht auch der Neustifter Bürgermeister auf der Empfängerliste der TIWAG?
Peter Schönherr hat sich im Gemeinderatswahlkampf 2010 nachweisbar von der TIWAG-Agentur Hofherr Communikation beraten lassen. Auch wenn er im Wahkampf mehrfach steif und fest behauptet, also gelogen hat, dass Hofherr damit nichts zu tun habe:
„Der gesamte Wahlauftritt 2010 wird ausschließlich von meinem Team und mir gemacht. Dazu zählen Texte und Botschaften in unseren Wahlaussendungen, die grafische Gestaltung und auch die Verteilaktion an unsere Haushalte.“ Posting Schönherrs im dietiwag.org-Forum, 3.3.2010
„Der Wahlkampf von Junges Neustift wird ausschließlich von mir und meinen Listenmitgliedern gemacht. Die gesamte Wahlkampagne wird nachweislich von uns gemacht – ohne Hilfe von Hofherr.“ Mail Schönherrs an M.W. vom 6.3.2010
Wahr ist, dass Hofherr dem Neustifter Bürgermeister zum Beispiel am Höhepunkt seiner TIWAG-Probleme im Wahlkampf (Tagebuch 2.3.2010) einen Text vorgeschrieben hat, den er, ein wenig umgestellt, aber bis in ausgefallene Formulierungen hinein unverändert, auf die Homepage seiner Liste www.junges-neustift.at gestellt hat. Vergleichen sie selbst!
Schönherr-Text:
Hofherr-Text:
Verräterisch ist auch, dass Hofherr in der Wahlkampfzeit seine Beratungsgespräche mit dem „Kunden“ (!) Schönherr der TIWAG auf die Rechnung setzt:
Die TIWAG hat auch über ihr besonders nahestehende Medien Einfluss auf die Gemeinderatswahl in Neustift zugunsten von Bürgermeister Schönherr genommen. So zum Beispiel über die „Tiroler Woche“, die durch einen fetten Kooperationsvertrag an die TIWAG gebunden ist. In einem Aktenvermerk der TIWAG-Agentur Hofherr lesen wir, was dem Großkundenbetreuer der „Tiroler Woche“ aufgetragen wird:
Aktenvermerk Eugen Stark (Agentur Hofherr)
„Junges Neustift“, die Liste des Bürgermeisters Schönherr, hat für die Gemeinderatswahl 2010 mit der Liste „Für Neustift“ des Vizebürgermeisters Müller gekoppelt. Den Wahlkampf Müllers hat, ja, wer gemacht? Ein Vergleich der Werbemittel gibt Sicherheit (hier ansehen).
Richtig. Hofherr. Wie die Agenturleistungen abgerechnet wurden? Keine Ahnung.
Auffällig ist, dass Hofherrs Politikerberater Eugen Stark in dieser Zeit ungewöhnlich viele Arbeitsstunden für Neustift unter den Titeln „UVE Vorgangsweise Neustift“ und (wie schon beim Wahlkampf für den Bürgermeister Raich im Kaunertal) unter „Sonder Newsletter Entwurf“ der TIWAG in Rechnung stellt.
Ist Bürgermeister Schönherr erpressbar?
Schönherr hat hinter dem Rücken des Gemeinderates und der Neustifter Bevölkerung längst seinen Kuhhandel mit dem Land und mit der TIWAG gemacht. Er hat bereits im Vorjahr der TIWAG seine geheimsten Wünsche für Neustift mitgeteilt und ihr damit sozusagen seinen Preis genannt. Er will ein neues Skigebiet, eine neue Hauptschule und Ausgleichszahlungen. Kein Wunder, wenn Platter dann genau da einhakt, und die Absage der beschlossenen Volksbefragung zu erpressen versucht (hier).
Die Begehrlichkeiten Schönherrs dem Land und der TIWAG gegenüber wunderschön mitgeschrieben und auf Hofherr-Papier zusammengefasst hat für uns „GH“ (Georg Hofherr) selbst: Alles hier nachzulesen
Es ist kein Zufall, sondern ein lange abgekartetes Spiel, wenn ÖVP-Parteiobmann Platter im Gemeinderatswahlkampf 2010 eine ganz klare Wahlempfehlung für Peter Schönherr abgibt, obwohl gleich mehrere ÖVP-nahe Listen angetreten sind. Da passt alles zusammen.
Zu guter Letzt hat Schönherr dann noch, wenige Tage vor der Wahl, unter Missbrauch des Neustifter Gemeindewappens und Briefpapiers einen Postwurf an „Liebe Gemeindebürgerinnen, liebe Gemdebürger“ versandt, den er aus einem Hofherr-Entwurf mit dem Titel „Liebe Gemeindebürgerinnen, liebe Gemeindebürger“ gebastelt hat.
Hofherr-Text:
Schönherr-Text:
8.9.2010
Die Reaktion von Bürgermeister Schönherr:
Tiroler Tageszeitung, 16.9.2010
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