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"Es wird nicht verkauft" - Interview mit Wolfgang Ennemoser, Obmann der Agrargemeinschaft Sulztal

Frage: Ihr seid die gemeinschaftlichen Grundbesitzer des Sulztales. Vom Stausee selbst wäre ausschließlich Grundbesitz von der Agrargemeinschaft Sulztal betroffen?
Ennemoser: Nein, auch die Sektion Amberg mit der Ambergerhütte.
Frage: Würdet ihr Grund an die DAV-Sektion Amberg weiter droben verkaufen, wenn sie ihre derzeitige Hütte überfluten lassen sollte?
Ennemoser: Diese Frage stellt sich nicht, weil für die Sektion Amberg eine Überflutung der Hütte nicht in Frage kommt.
Frage: Eure Agrargemeinschaft hat einen Beschluß gegen das TIWAG-Projekt im Sulztal gefaßt. Wie lautet der und wie klar ist diese Ablehnung in euren Reihen nach den Anteilsrechten?
Ennemoser: Wir fassten einen Grundsatzbeschluss gegen einen Wasserspeicher im Sulztal. Wir sind 54 Mitglieder mit 142,4 Rechten.
Es waren 47 Mitglieder mit 133,4 Anteilen vertreten: 125,9 waren dagegen. Das sind 94 Prozent! 7,5 waren dafür, das sind 6 Prozent.
Frage: Kann die TIWAG mit den einzelnen Anteils-Eignern auch separat verhandeln?
Ennemoser: Nein, wir sind eine Agrargemeinschaft, so kann nicht einzeln verhandelt oder verkauft werden.
Frage: Es gibt also 142,4 eingetragene, verbücherte Großviehweiden im Sulztal. Zu welchem Preis würdet ihr eine Großviehweide an die TIWAG verkaufen?
Ennemoser: Über Geld reden wir nicht, es wird nicht verkauft.
Frage: Im Dorfertal hat die TIWAG die Bauern jahrelang am Schmäh gehalten. Seid ihr darauf gefaßt, daß die TIWAG mit Lockangeboten wie Gemeinschaftsstall, Verkehrserschließung usw. kommen wird?
Ennemoser: Unsere Alm ist erschlossen, es gibt neue Stallungen und wir benötigen keine Hilfe der TIWAG.
Frage: Bei der zweiten Variante mit Überleitung auch der Venter Bäche würde der Speicher ja noch um einiges größer. Könntet ihr mit einer kleineren Variante leben?
Ennemoser: Für uns kommt keine große und keine kleine Variante in Frage.
Frage: Wieviel müßtet ihr pro m² Grund im Sulztal verlangen?
Ennemoser: Für uns stellt sich die Frage nicht. Nach dem Bau eines Speichers brauchen wir die Alm nicht mehr. Sie wäre nicht mehr existenzfähig.
Frage: Wie geht es weiter?
Ennemoser: Nach dem Optionenbericht erwarten wir uns eine Absage seitens der Politik an die TIWAG. Sonst kämpfen wir weiter bis die TIWAG zu Einsicht kommt, daß so ein Projekt im Sulztal nicht in Frage kommt.
Frage: Werdet ihr Herrn Wallnöfer nächstes Mal einen Korb geben? Ich meine einen Korb voller Längenfelder Naturprodukte, vom Ziegenkäse, Bergkäse, Butter über Lammwürste, Speck, Sulze bis hin zu Granten, Honig, Bauernbrot usw.?
Ennemoser: Nein, er soll keine guten Erinnerungen mitnehmen.

21. September 2004


 
 mit der tiwag o ofohrn


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